Ingolstadt
Tanzen, bis die Kilos purzeln

"Let’s Dance"-Star Christian Polanc präsentierte sein neues Fitnessprogramm

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Schweißtreibendes Training: Die rund hundert Fitnessbegeisterten hatten einige Mühe, die eleganten Bewegungen von Christian Polanc (links) ebenso anmutig nachzuahmen -- ihrer Begeisterung tat das keinen Abbruch. - Foto: Schneider

Ingolstadt (DK) Als die ersten Takte eines lateinamerikanischen Sommerhits erklingen, geht ein Wippen durch die Reihen. Von der Grundschülerin bis zur 80-Jährigen sind alle Altersklassen vertreten: Über 100 Menschen stehen in dem kleinen Saal, die meisten in grellbunten Fitnessklamotten.

Ganz vorne steht Christian Polanc, Ingolstädter, Tanzlehrer und Star der Fernsehshow „Let’s Dance“. Mit einem strahlenden Lächeln blickt er in die erwartungsvollen Gesichter. „Links, rechts, links, rechts“, ruft er dann, und die Menge beginnt gehorsam damit, flott auf der Stelle zu marschieren.

Christian Polanc ist an diesem Montagabend in die Tanzschule Backhausen im Konradviertel gekommen, um sein neues Fitnessprogramm „Dancit“ vorzustellen. Das Ganze sei ein „Herzenswunsch“ von ihm, sagt er bei der Begrüßung. Mit drei Vorteilen bewirbt er die von ihm entwickelte Methode, die entfernt an Zumba erinnert: Erstens sei Tanzen ideal, um Spaß zu haben und gleichzeitig etwas für die Fitness zu tun. Zweitens könne man auch ohne Partner mitmachen. Und drittens lerne man im Laufe des Programms so viele Tanzschritte, dass man daraus hinterher eine ganze Choreographie zusammensetzen könne. „Der große Haken ist allerdings: Es gehen keine Hebefiguren“, sagt Polanc und erntet dafür Gelächter.

Schon nach wenigen Minuten Einführung ist es genug mit der Theorie, schließlich sollen die Interessenten am eigenen Leib erfahren, wie das Programm funktioniert. Tanzschritte und schnelle Armbewegungen sind die Grundelemente des Trainings, immer wieder müssen die Teilnehmer auch mitklatschen. Innerhalb von Minuten ist der Sauerstoff im Raum verbraucht, die Tänzer sind schweißgebadet. „Ich habe zwei Klimaanlagen hier drin laufen, das ist der Wahnsinn!“, stöhnt Jutta Backhausen, die Besitzerin der Tanzschule. Die Tänzer wiegen sich inzwischen mit ausladenden Armbewegungen zu einem langsamen Lied hin und her, haben sichtlich Spaß dabei.

Das Programm sei sehr vielseitig, weil es sowohl lateinamerikanische als auch Standardtänze enthalte, lobt Backhausen das Konzept von Polanc. Ungefähr die Hälfte der Interessierten stammt aus ihrer Tanzschule, rund drei Viertel sind Frauen – viele von ihnen hätten Lust auf Tanzen, könnten ihren Partner aber nicht zu einem Kurs bewegen, mutmaßt Backhausen.

In dem überhitzten Tanzschulsaal haben die Tänzer gerade ein paar Minuten Pause gemacht, einige wischen sich den Schweiß mit Handtüchern aus dem Gesicht. „Wer reden kann, kann auch tanzen“, ruft Polanc die Gruppe zurück. Zum Rhythmus eines schnellen Cha-Cha-Chas bringt er die Tänzer dazu, langsam in die Knie zu gehen – ein kollektives Stöhnen ist die Folge.

Am Rand der Tanzfläche erkundigt sich ein Mann schon mal nach dem Starttermin für das Fitnessprogramm und erfährt, dass Tanzlehrerin Jutta Schießl ab September zwei Kurse anbieten wird. Er sei wegen seiner Tochter hier, sagt der Mann, die wolle die Kurse unbedingt mitmachen. Einen Star wie Polanc in Aktion zu sehen, habe er sich aber auch nicht entgehen lassen wollen: „Ich bin ein Superfan!“

Vor der großen Spiegelwand lässt Polanc inzwischen seinen Po in einem atemberaubenden Tempo hin und her wackeln, bei den meisten Nachahmern sieht es nicht ganz so ästhetisch aus. Als er dann auch noch damit beginnt, seine Arme in schnellem Rhythmus zur Seite zu schleudern, sind im dicht gedrängten Publikum blaue Flecken angesagt – der guten Laune tut das keinen Abbruch. „Toll“ und „macht Spaß“ ist das Feedback vieler Teilnehmer. Und wer doch nicht vorrangig wegen der Fitness da war, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Am Ende des Probetrainings verteilt Polanc Autogrammkarten.