Ingolstadt (DK) Ein Streetfestival für Veränderung und Nachhaltigkeit in Kombination mit einem Metal-Konzert - mit dieser ungewöhnlichen und neuen Idee werben Birgit Vogelsgesang und ihre Mitstreiter für dieses Megathema unserer Zeit.
"Wir wollen, dass sich in Ingolstadt was tut", fordert sie: "Und zwar über das normale Maß hinaus. " Also wurde seit November vergangenen Jahres am Konzept gebastelt mit dem Ziel, eine größere und umfassendere Plattform zu bieten. Herausgekommen ist ein buntes Festival auf dem Außengelände der Halle neun hinter dem Hauptbahnhof, wo sich von 11 bis 19 Uhr mehr als ein Dutzend Organisationen, Vereine und Initiativen präsentieren. Mit dabei sind unter anderem die Lebensmittelretter, Transition Town, der Unverpackt-Laden, Bio-Essensstände sowie Initiativen für Ernährung, Kleidung, Gesundheit, Ressourcenschonung und vieles mehr.
Mit Christoph Roßner konnte ein bekannter Redner gewonnen werden. Der interdisziplinäre Hanfexperte ist unter anderem schon als Experte von der Weltgesundheitsorganisation geladen worden. Martin Schaupp ist Experte für Nachhaltigkeit. Außerdem tritt der bayerische Liedermacher, Kabarettist und Poet Weiherer auf. Der 39-jährige Niederbayer steht seit 15 Jahren auf der Bühne und hat schon etliche CDs veröffentlicht. Er ist ein kritischer Geist, der vor allem in der alternativen Szene bekannt ist und mehrfach ausgezeichnet wurde. Das Streetfestival unter dem Motto "Möglichkeit Zukunft" auf dem Außengelände kostet keinen Eintritt. Doch damit nicht genug. "Wenn wir die neun schon haben, dann machen wir auch was in der Halle", dachte sich Vogelsgesang und ihre Mitstreiter. Und da war Michael Schweiger aus Oberstimm genau richtig. Er macht privat upcycling - und zugleich Musik der etwas härteren Gangart. "Von daher kenne ich natürlich viele Musiker", erzählt er. Anfangs handelte er sich etliche Absagen ein. Aber nach einiger Zeit konnte er doch ein Lineup auf die Bühne stellen, das vor allem für Mitglieder der härteren Fraktion interessant sein dürfte. Mit dabei: Escoban aus Beilngries, die sich dem Hardcore verschrieben haben; Asphagor, eine sehr authentische Black-Metal-Band aus Tirol mit einer ausgefallenen Bühnenshow, die bereits ihr drittes Album "The Cleansing" veröffentlicht haben, das die Fachzeitschrift "Metal Hammer" als "düster-atmosphärischen Angriff auf die Menschheit" bezeichnete. Stallion ist eine deutsche Speed-Metal-Band mit zwei Longplayern im Gepäck, die schon mehrere Europatourneen absolviert hat und immerhin schon vor tausenden Fans in Wacken auftrat. Mit von der Partie ist noch die deutsche Trashmetalband Thrasshole aus Manching.
Für das Konzert wird ein Eintritt verlangt, Karten gibt es bei den üblichen Verkaufsstellen. Inhaber der Tickets erhalten hinterher freien Eintritt zur Aftershowparty im Amadeus.
Die Kombination eines Nachhaltigkeitsfestivals mit einem Metalkonzert mag ungewöhnlich sein, ist aber ein neuer und mutiger Weg, den die Organisatoren beschreiten: "Es geht nicht um uns. Es geht um die Zukunft von uns allen. "
Bernhard Pehl
-Foto: Foto: Weiherer/Stallion
