Tagesgeld - Zinswende verschoben – bis zu 2,25 Prozent

25.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

Mit dem Start der beiden neuen Tagesgeldanbieter GE Capital Direkt und Ikano keimt neue Hoffnung auf steigende Zinsen beim Tagesgeld. Bislang drehte nur die Bank of Scotland an der Zinsschraube, um Anschluss an den neuen Spitzensatz von 2,25 Prozent zu halten.

Seit Mitte Juli bereichern zwei neue Banken den Tagesgeldmarkt in Deutschland. Die GE Capital Direkt erreicht dabei mit 2,25 Prozent aktuell den höchsten Zinssatz bundesweit. Neuanbieter Nummer zwei – die zum schwedischen Ikea-Konzern gehörende Ikano-Bank – liegt mit 2,22 Prozent nur hauchdünn dahinter. Doch es gibt Unterschiede bei beiden Anbietern: GE Capital Direkt gehört als Teil der in Mainz ansässigen GE Capital Bank AG dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes der deutschen Banken (BdB) an. Hierüber sind Guthaben bis zu einer Höhe von rund 118 Millionen Euro pro Kunde geschützt. Die Einlagenhöhe ist nicht begrenzt, zudem werden Tagesgeldeinlagen hier quartalsweise verzinst. Bei der Ikano-Bank erfolgt die Zinsgutschrift nur einmal jährlich, Sparer können maximal 100.000 Euro anlegen. Und: Gemäß den Bestimmungen des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes sind hier nur bis zu 50.000 Euro je Kontoinhaber abgesichert. Für viele Anleger dürfte auch das reichen, denn die durchschnittliche Anlagesumme bei Tagesgeld liegt in der Regel zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Konkurrenten zögern noch

Anleger, die auf eine rasche Belebung auf dem Tagesgeldsektor durch diese beiden Neuanbieter hofften, wurden bisher eher enttäuscht. Einzig die Bank of Scotland – seit gut einem Jahr auf dem deutschen Markt – zog bisher mit eher symbolischen 0,1 Prozentpunkten nach und erreicht derzeit mit 2,1 Prozent Platz drei im Biallo-Tagesgeldranking.

2,0 Prozent können Anleger derzeit auch bei NIBC-Direkt und Volkswagenbank (Online-Neukundenangebot) ergattern. Zu beachten: Dem Tagesgeldkonto der Wolfsburger werden zwar monatlich Zinsen gutgeschrieben, allerdings gelten die 2,0 Prozent nur bis zu einem Betrag von 20.000 Euro, Einlagen darüber werden mit lediglich 1,35 Prozent verzinst.Das altbekannte Extrakonto der ING-Diba verzinst sich jährlich mit 1,90 Prozent – falls man als Neukunde zu den Frankfurtern wechselt. Der Zinssatz wird derzeit für sechs Monate garantiert.

Weiter unter den Top-15 – mit einem guten viertel Prozent dahinter – rangieren aktuell beispielsweise die Advanzia (1,80 Prozent, monatliche Verzinsung), die neue Autobank aus Wien (1,77 Prozent, jährliche Verzinsung), Cosmos Direkt und Deniz Bank (je 1,75 Prozent, quartalsweise bzw. jählich verzinst) sowie Ziraat Bank International und Oyak Anker Bank (je 1,70 Prozent, Verzinsung quartalsweise).

Aktuelle Zinssenkungen im Juli

Entgegen der Hoffnung vieler Anleger haben im Juli sogar einige Tagesgeldanbieter ihre Sparzinsen weiter zurückgenommen. Cortal Consors beispielsweise senkte unlängst die Tagesgeldzinsen von 1,50 auf 1,30 Prozent. Konkurrent Comdirect verringerte den Zinssatz beim Tagesgeld Plus ab 5.000,01 Euro Einlagesumme von 1,20 auf 1,00 Prozent. Und auch bei Cosmos Direkt und Oyak Anker Bank gibt es neuerdings weniger Einlagen ohne Bindungsfrist: Während Cosmos Direkt seinen Tagesgeldzins um happige 0,35 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent senkte, fiel bei Oyak Anker die Senkung mit 0,05 Prozentpunkte eher marginal aus – neuer Zinssatz hier: 1,70 Prozent.

Der Biallo-Index Tagesgeld – aktueller Zinsquerschnitt von 125 gemeldeten Tagesgeldanbietern – konnte im Juli die Ein-Prozent-Marke zurückerobern.

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