Eichstätt
"Tag am Meer"

07.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:22 Uhr

Kräftig am Proben sind die Mädchen und Jungs von der Eichstätter Garde derzeit: Sie entführen die Faschingsfreunde dieses Mal für einen "Tag ans Meer". - Foto: smo

Eichstätt (smo) "Vier, fünf, sechs, sieben, acht … und hoch…": Benni Strobl zählt und Marion Meyer versucht, Schritt zu halten. Es ist kurz vor 19 Uhr. Fast minütlich geht gerade die Tür zum Holbeinsaal im Alten Stadttheater auf.

Einen kurzen Blick nach rechts zur Spiegelwand, wo Benni und Marion gerade noch arbeiten, wirft jeder. "Hallo, hey, wie geht’s", wird geflüstert, um die zwei Tänzer nicht zu stören, schließlich muss Marion Meyer noch ein bisschen trainieren.

Die 19-Jährige hat Nachholbedarf: Sie ist erst vor wenigen Wochen zur Garde der Eichstätter Faschingsgesellschaft (FGE) gestoßen. Und die anderen proben immerhin schon seit August.

"Die anderen" – das sind zehn Mädchen und fünf Jungs und natürlich das Prinzenpaar, Tobias und Kerstin. Für Benni Strobl hat die Arbeit für die kommende Saison schon begonnen, da war der Gardetruppe vielleicht allemal nach Sommer, Strand und Sonne – nämlich im Sommer: "Wir haben uns da einmal zusammengesetzt und unsere Ideen beraten", plaudert der Gardetrainer am Rande der Probe. Und vielleicht lag’s ja an den Temperaturen, als das Thema geboren wurde, das seit letzter Woche offiziell ist. Einen "Tag am Meer" werden die Domstädter in der Faschingssaison 2011 verbringen. Der will natürlich auch musikalisch ordentlich vorbereitet sein.

Ein Brainstorming brachte für Strobl die ersten Erkenntnisse in Sachen Musik. "Da habe ich mir überlegt, was ich mit dem Meer verbinde und was ich an so einem Tag erleben möchte." Herausgekommen ist eine kleine Tagesreise am Strand entlang: "Wer sich da mit der Musik identifiziert, der kann die Geschichte, die wir erzählen wollen, sofort nachvollziehen." Dazu muss natürlich auch die Choreografie passen. An der feilt Strobl natürlich auch selber. Ab und zu braucht er da auch eine Muse, die ihn küsst. "Einmal geht’s gut, einmal nicht so", gibt er zu. Inzwischen steht das Programm natürlich – sonst könnte die Garde ja nicht proben. "Nächste Woche sind wir mit dem groben Durchlauf bereits fertig."

Dann geht’s an den Feinschliff. "Wir müssen natürlich die einzelnen Bilder ordentlich zusammen bauen und auch Kleinigkeiten noch ausmerzen." Strobl kann sich da natürlich auch auf die Kooperation seiner Garde verlassen – fast alles alte Hasen. "Wir machen heuer wieder tolle Sachen", sind sich Daniela Branner und Patricia Ehegartner einig. "Aber anstrengend ist es manchmal schon", wirft Marion Meyer ein. Der Neuzugang der Garde freut sich aber trotzdem ungemein auf seinen ersten Fasching mit der FGE. "Meine Freundin Kerstin ist ja Prinzessin", verrät sie. Und sie hat neben dem Tanzen noch eine Premiere vor sich: "Ich erlebe die Bälle heuer zum ersten Mal, da freue ich mich schon sehr drauf und bin auch ordentlich gespannt."

Während der Gespräche hat sich Benni Strobl die Jungs geschnappt und tanzt mit ihnen die Choreografie durch – damit keine Zeit verloren geht. "Aufwendig, auch was die Zeit anbelangt, ist die Garde schon", geben die Mädels unumwunden zu. "Aber es macht einfach Spaß." Der Aufwand wird zum Ende hin sicher noch größer: Schließlich stehen auch noch mehrere Sondereinheiten in Sachen Training an.

Aber am Ende, wenn die Garde dann am 8. Januar zum Eröffnungsball erstmals zu "Like ice in the sunshine" tanzt, werden diese Anstrengungen vergessen sein.