Syrer wegen Anschlagsdrohung in U-Haft

10.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Würzburg (dpa) Wegen einer Anschlagsdrohung sitzt ein in Würzburg lebender Medizinstudent aus Syrien in Untersuchungshaft. „Er steht im Verdacht, mit einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gedroht zu haben“, teilten das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Bamberg am Montag mit. Allerdings: „Nach derzeitigen Erkenntnissen lagen noch keine konkreten Anschlagspläne vor. Bei den Durchsuchungen wurde auch kein Sprengstoff gefunden.“

Es handele sich um einen Anfangsverdacht, nachdem es aus der Bevölkerung Hinweise gegeben habe. Der Untersuchungshaftbefehl gegen den 28-Jährigen sei unter anderem wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten erlassen worden. „Die Staatsanwaltschaft weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch demjenigen die Untersuchungshaft droht, der mit der Vorbereitung von Straftaten - ohne konkrete Ausführungspläne - prahlt und allein dadurch den öffentlichen Frieden und die öffentliche Sicherheit gefährdet“, hieß es in der Mitteilung.

Weitere Details wollte die für schwere staatsgefährdende Gewalttaten zuständige Staatsanwaltschaft Bamberg nicht veröffentlichen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die „Mainpost“ berichtete, dass die Justiz offenbar durch ein anderes Strafverfahren auf den Verdächtigen aufmerksam geworden war. Er sei kürzlich zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er seine Frau brutal misshandelt hatte. Das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig.

Zwei Tage nach einem brisanten Bombenfund in Chemnitz hatte die Polizei in der Nacht zum Montag einen bundesweit gesuchten Terrorverdächtigen aus Syrien in Leipzig festgenommen. Der als Flüchtling registrierte Mann hat den Ermittlern zufolge einen Bombenanschlag vorbereitet. Er hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden Kontakte zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS).