Ingolstadt
Sylvia Schwarz soll wieder SPD-Chefin werden

22.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:39 Uhr

Wechsel an der Spitze des SPD-Unterbezirks: Wenn es läuft wie geplant, wird Sylvia Schwarz (vormals Müller-Jung) Nachfolgerin von Joachim Lang, der nicht mehr zur Wahl antritt.? Arch - foto: Herbert

Ingolstadt (sic) Und plötzlich will er doch nicht mehr. Robert Bechstädt, aussichtsreicher und bis dato einziger bekennender Kandidat für den Chefposten im SPD-Unterbezirk, tritt nicht zur Wahl an. Das gab der 52- Jährige selbst bekannt. Jetzt lautet die zentrale Frage: Wer wird am 20. Oktober zum Nachfolger von Joachim Lang gekürt?

Sollte Sylvia Schwarz gewählt werden, wäre es eine Rückkehr auf den Posten. Sie war schon einmal – damals noch mit dem Nachnamen Müller-Jung – Unterbezirkschefin der Ingolstädter SPD. Wie Werner weiter berichtete, sollen Wolfgang Förster (früherer stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Audi) und Marcel Aigner als Stellvertreter vorgeschlagen werden.
 

Bechstädts Rückzieher gingen – so scheint es – parteiinterne Dissonanzen voraus. Das deutet er in einer E-Mail-Botschaft an, die er am späten Dienstagabend verschickt hat. Bechstädt schreibt: "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind für mich oberste Lebensprinzipien. Deshalb bin ich Sozialdemokrat. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, meine Kandidatur für den Vorsitz des SPD-Unterbezirks zurückzuziehen. Angaben über meine persönlichen Gründe möchte ich auch aus Solidarität gegenüber meinen Genossinnen und Genossen in der SPD nicht machen."

Es ist etwas kryptisch, dieses Bekenntnis, und damit ganz im Sinne des Verfassers, wie Bechstädt im Gespräch mit dem DK ähnlich zurückhaltend darlegte. Grundsätzlich gelte: "In der Vergangenheit ist bei uns oft übereinander geschimpft worden, was dann an die Presse weitergegeben wurde." Das werde er anders halten, sagte Bechstädt.

Um Gerüchten vorzubeugen stellte er klar: Seine Gesundheit sei nicht der Grund. Nach einer schweren Erkrankung ("Das ist ja kein Geheimnis") ist der Lehrer bereits das zweite Jahr wieder als Vollzeitkraft im Dienst. Andere Ereignisse oder private Pläne sind laut Bechstädt auch nicht die Ursache für den Rückzieher so kurz vor der Wahl.

Mit Blick auf die SPD deutet er nur so viel an: "Ich habe im April meine Kandidatur erklärt. Seitdem ist intern einiges passiert. Ich habe mir daher ein Bild gemacht." Und das Ergebnis schaut so aus: "Meine Entscheidung steht fest."