Fussball, Kreisklasse Neuburg
SV Wagenhofen: Vier Punkte kein Ruhekissen

Spielertrainer Ludgero Santos: "Es reicht nicht, wenn wir nicht ans Leistungsmaximum gehen"

17.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:51 Uhr
Fungiert schon seit dem Sommer 2017 als Spielertrainer beim SV Wagenhofen: Ludgero Santos (r.). −Foto: R. Lüger

Wagenhofen - Dass der SV Wagenhofen/Ballersdorf auch in der neuen Saison wieder in der Kreisklasse Neuburg vertreten ist, ist insbesondere dem Abbruch der vergangenen Spielzeit geschuldet. Umso mehr wollen die Wagenhofener nun zeigen, dass sie völlig zurecht Teil der Liga sind. Gegen den Aufstiegsaspiranten SV Klingsmoos haben die Rot-Schwarzen an diesem Sonntagnachmittag die Möglichkeit, ein gewaltiges Ausrufezeichen zu setzen. Der Anpfiff in Wagenhofen erfolgt um 15 Uhr.

Kreisklasse Neuburg

Zwar sind erst sechs Spieltage in der Kreisklasse Neuburg gespielt, trotzdem gibt das erste Viertel der Saison bereits Aufschluss über die Kräfteverhältnisse. Besonders im Rampenlicht steht der FC Ehekirchen II, der sich weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze befindet und somit weiter die positive Überraschung der Liga ist. Punktgleich mit der zweiten Garde des FCE liegt die SpVgg Joshofen/Bergheim, die ebenfalls ohne Fehl und Tadel Punkte sammelt. Auf das Verfolgerfeld mit den ambitionierten Vereinen aus Berg im Gau, Klingsmoos und Münster klafft dagegen schon eine kleine Lücke. Unten bleibt es ohnehin spannend, denn zwischen Rang acht und Rang 13 trennen alle Mannschaften gerade einmal drei Zähler. Neben erwartbaren Kandidaten wie Aufsteiger SC Rohrenfels, den SV Holzheim oder den SV Wagenhofen tummelt sich unter anderem auch der hoch ambitionierte SV Echsheim in der zweiten Tabellenhälfte. Einzig der BSV Neuburg kann derzeit nicht so richtig mithalten und findet sich unverändert auf dem letzten Platz im Klassement wieder.
Gegen die Konkurrenz bestehen kann der SV Wagenhofen/Ballersdorf in der Kreisklasse Neuburg Stand jetzt sehr wohl, doch der A-Klasse-Meister von 2019 kann froh sein, dass er überhaupt noch in der Kreisklasse spielen darf. Nach dem Ligaabbruch war der damalige Aufsteiger ja gemeinsam mit dem SV Grasheim am Tabellenende gestanden. Der Bayerische-Fußball-Verband (BFV) entschied am Ende - wie in jeder anderen Liga auch - nach der Quotientenregel. Diese führte den SVW hauchdünn vor Grasheim, weswegen die Mösler letztlich absteigen mussten."Das waren damals nicht die schönsten Umstände für den Klassenerhalt, aber am Ende war es eine Mehrheitsentscheidung", erklärt Wagenhofens Trainer Ludgero Santos die damalige Situation und gibt zu: "Wir haben da auch keine Freudensprünge gemacht."
Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen sollten Santos' Kicker diesmal die Möglichkeit bekommen, ihre Qualitäten über die volle Distanz zu zeigen. Die bisherige Bilanz der aktuellen Saison entspricht in etwa dem Vorjahr. Neben starken Partien wie zum Auftakt gegen den SC Rohrenfels gibt es immer wieder Duelle, in denen die Wagenhofener teils große Schwierigkeiten haben. Vor einer Woche setzte es beispielsweise eine herbe 0:7-Klatsche beim SV Echsheim/ Reicherstein. Für Santos ein Spiel mit Symbolcharakter: "Wir waren gegen Echsheim wieder nicht so richtig wach, und das geht gegen eine so starke Mannschaft natürlich nicht. Uns wurde in diesem Spiel wieder einmal gezeigt, dass es für uns einfach nicht reicht, wenn wir nicht ans Leistungsmaximum gehen."

Immerhin sind auf den direkten Abstiegsplatz derzeit vier Punkte Puffer. Mit Rohrenfels und Holzheim sind zwei direkte Konkurrenten im Tabellenkeller ebenfalls noch nicht enteilt. Für Wagenhofens Trainer ist das aber längst noch kein Ruhekissen: "Wir können jetzt natürlich sagen: Der BSV hat gar keine Punkte. Aber stehen wir so viel besser da mit unseren vier Zählern? Nein! Es bleibt ein schwieriges Unterfangen für uns, die Klasse zu halten."

Generell sieht der 39-Jährige eine Veränderung in der Liga. So seien die sowieso schon guten Mannschaften noch stärker geworden und die Vereine aus der unteren Tabelle generell etwas schwächer aufgestellt als in der Vergangenheit. Das mache Punktgewinne gegen die Topteams umso schwerer. Das gelte natürlich nun auch gegen den SV Klingsmoos, gegen den sich der Trainer nur im Fall einer erheblichen Leistungssteigerung etwas ausrechnet.
Eine weitere Umstellung gab es für Santos in sportlicher Hinsicht. Nach dem Abgang von Andre Ruf zur TSG Untermaxfeld benötigte der Portugiese einen neuen Co-Trainer. Am Ende fiel die Wahl auf Serge Yohoua. Der 32-Jährige hatte zuletzt beim TSV Pöttmes in der Kreisliga Ost gespielt, besitzt aber Erfahrung auf noch deutlich höherem Niveau. Für Rot-Weiß Erfurt war Yohoua sogar einige Male in der dritten Liga aufgelaufen. "Mit Serge lässt es sich super zusammenarbeiten. Er ist ein ganz anderer Typ als Andre (Ruf), mit dem ich mich auch super verstanden habe. Andre ist ein 110 Prozentiger, da musste immer alles stimmen, während Serge eine gewisse Lockerheit mitbringt, die uns sicherlich positiv beeinflusst", bemüht sich Santos, einen Vergleich zu machen. Für den Rest der Saison wünscht er sich vor allem keine Verletzungen mehr, damit seine Mannschaft sowohl Qualität als auch Quantität auf den Platz bringen kann. "Da wäre ganz nett, denn dann muss ich nämlich keine Schmerztabletten mehr nehmen, weil ich trotz Zerrung selbst spielen muss", witzelt Santos.

DK


Ludwig Degmayr