Stadtgeflüster
Supermonde und partielle Finsternis

29.01.2021 | Stand 26.03.2021, 3:34 Uhr

In unserer beliebten Rubrik "Wir haben es ja schon immer gesagt, aber uns glaubt ja keiner" dürfen wir jetzt zurecht eine neue Seite, ach was, ein ganz neues Kapitel aufschlagen.

Es geht um den Mond und dessen Einfluss auf uns Menschen. Wie Sie bestimmt vor ein paar Tagen in Ihrer geschätzten Heimatzeitung gelesen haben, ist jetzt Forschern endlich der Nachweis gelungen, dass sich Mondphasen sowohl auf Schlafmuster wie auch auf Menstruationszyklen von Frauen auswirken (wo wir freilich nicht ganz so bewandert sind).

Beim Schlafen jedoch umso mehr. Die Forscher haben in ihrer Studie die Schlafdaten der Einwohner dreier argentinischer Dörfer mit gar keinem, wenig oder durchgängigem Zugang zu Elektrizität mit denen von US-Studenten aus Seattle ergänzt. Das Resultat: In allen Gruppen gingen die Menschen in den drei bis fünf Tagen vor Vollmond später ins Bett und schliefen kürzer. Der Effekt war indes an Orten mit regelmäßiger Elektrizität weniger stark ausgeprägt. So schliefen Menschen ohne Strom in dunklen Nächten 25 Minuten länger als in Vollmondnächten. Bei Menschen mit eingeschränktem Zugang zu elektrischem Licht dauerte der Schlaf 19 Minuten länger, jene mit vollem Zugang ruhten 11 Minuten mehr.

Was lernen wir daraus? Das Schlimmste haben wir zunächst mal hinter uns, denn der letzte Vollmond in Ingolstadt war am Donnerstagabend. Der nächste ist dann logischerweise Ende Februar, da haben wir also noch Zeit. Und dann halt alle vier Wochen, wie gehabt. Da kommt man nicht aus. Beim Strom im Grunde genommen auch nicht, da müsste man schon in einer Hütte in der Pampa hausen. Außer, wir nehmen den SparIN-Strom von den Stadtwerken. Der ist nämlich seit Neuestem zu hundert Prozent aus Wasserkraft. Und dieser Gedanke hilft uns bestimmt beim Einschlafen, wenn wir das nächste Mal in einer Vollmondnacht uns ruhelos im Bett wälzen. Da denken wir einfach an die plätschernden Bäche im Alpenraum, wo die Kraftwerke den Öko-Strom für uns Schanzer produzieren, und lassen uns langsam in den Schlaf wiegen.

Das Problem hätten wir also gelöst. Aber das Mondjahr 2021 birgt gerade für uns Vollmond-Dramhapperden noch etliche Herausforderungen. So zum Beispiel am 27. April und am 26. Mai, da ist nämlich jeweils einer der berühmten Super-Vollmonde, die immer dann eintreten, wenn der Erdtrabant uns besonders nahe kommt. Ende 2021 wird es dann noch richtig blümerant. Am Freitag, 19. November, dürfen wir nämlich eine Halbschatten-Mondfinsternis erleben. In Ingolstadt beginnt sie exakt um 7.02 Uhr und endet schon um 7.25 Uhr. Und eineinhalb Stunden später geht der Vollmond dann erst so richtig los. Aber das ist wirklich noch kein Grund für schlaflose Nächte: Bis dahin läuft noch viel Wasser die Donau und die Alpenflüsse mit den SparIN-Strom Kraftwerken hinunter. . .

peh