Thalmässing
Süßer Mundraub

Beim Imkertag erfahren Besucher alles über Bienen und die Gewinnung von Honig

06.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:18 Uhr

 

Thalmässing (HK) Wenn die Imker zum Imkertag einladen, kommen die Besucher ins Schwärmen. Ein interessanter Einblick in die Welt der Bienen und die Arbeit der Imker gehört genauso dazu wie der Biss in ein Honigbrot.

Dieser Bissen Honigbrot schmeckt so gut, dass die Kinder sich ständig Nachschub holen. Und bei der Frage, ob der Honig denn gut sei, geht der Daumen nach oben.

Bevor die Genießer aber Honig essen können, müssen Bienen und Imker viel Arbeitleisten. Schritt für Schritt können die rund 250 Kinder aus den Thalmässinger Schulen und Kindergärten verfolgen, wie der Honig entsteht. Anschaulich schildert Georg Müller das Leben der Bienen, erzählt von der einen Königin, die pro Tag rund 1400 Eier legt, den Bienen und den Drohnen. „Die Drohnen, das sind die Männer, haben das allerschlechteste Los gezogen. Die werden brutal abgestochen und im Winter rücksichtslos aus dem Stock geworfen“, gewährt Müller den Schülern einen Einblick in das nicht immer idyllische Leben in der Natur. Nicht als Mörder, aber als Räuber betätigt sich der Mensch. „Wir begehen Mundraub, wenn wir den Bienen den Honig, den sie eigentlich als Wintervorrat für ihre Brut angelegt haben, wegnehmen.“ Aber weil die Bienen ja weiterleben sollen, bekommen sie stattdessen Zucker als Ersatzfutter. Nach der Königin, „der Dame, die den Haushalt am Laufen hält“ (Müller), halten die Kinder am Schaukasten Ausschau. Zu erkennen ist sie an einem Punkt. „Und wie bringt man den an“, will Anika wissen. „Er wird aufgeklebt“, erklärt ihr Walter Brickel. Auch Lehrerin Elisabeth Durst ist eifrig bei der Suche nach der Königin dabei und sehr angetan von dem, was die Imker an diesem Tag präsentieren.

Walter Brickel zeigt den Kindern auch, wie er aus frischem Wachs immer wieder neue Wachsplatten herstellt. Noch viel interessanter ist allerdings seine Imkerpfeife, die bei den jungen Besuchern heiß begehrt ist. Am liebsten würde jeder reinblasen und stinkenden Qualm produzieren.

Produziert wird auch in der Garage, in der aus den Waben der frische Honig herausgeschleudert wird. Zuvor müssen die Waben aber abgedeckelt werden. Wie Kaugummi schmeckt das, erklärt Josef Walter den Kindern. Die drängen sich um die Honigschleuder, um der Erste zu sein, wenn die klebrige Köstlichkeit aus dem Hahn läuft. Sie sind aber auch gern bereit, die Kurbel der Honigschleuder selbst mit viel Schwung zu drehen.

Vorsitzender Karl Bernreuther hatte den Kindern bei der Begrüßung versprochen, dass sie durch das Imkerparadies von Grete Birngruber und Karl Diez geführt werden. Ein Versprechen, das die Imker eingehalten haben.