Schrobenhausen
Südstärke-Mitarbeiter wollen mehr Lohn

50 Beschäftigte im Streik - Morgen steht in die nächste Verhandlungsrunde an

05.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:48 Uhr
"Gute Arbeit verdient auch gutes Geld" fordern die streikenden Südstärke-Beschäftigen am Haupteingang zum Schrobenhausener Werk. −Foto: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) Um 6 Uhr bezogen heute die Streikposten Stellung am Haupteingang zum Schrobenhausener Südstärke-Werk.

Rund 50 Mitarbeiter schlossen sich dem Warnstreik an, zu dem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen hatte. Mit Transparenten und Plakaten unterstrichen sie ihre Forderung nach mehr Lohn.

"Gute Arbeit verdient auch gutes Geld" war darauf zu lesen - und genau so formulierte es auch Gewerkschaftsvertreter Tim Lubecki, der zu den Streikenden sprach. Die kartoffelverarbeitende Industrie in Bayern sei gut aufgestellt. Die Beschäftigten leisteten jeden Tag eine hervorragende Arbeit.

Die NGG Bayern fordert bei den laufenden Tarifverhandlungen eine Lohnerhöhung von 6,7 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde - 2,5 Prozent für zwölf Monate und 2,3 Prozent für 24 Monate - wurde von der Tarifkommission der Gewerkschaft NGG abgelehnt. "Das reicht nicht", sagte Lubecki vor dem Werktor am Königslachener Weg. Es gebe keinen anderen Bereich in der nahrungsmittelverarbeitenden Industrie, in dem der Umsatz pro Mitarbeiter so hoch sei. Die Forderungen der Streikenden seien aus diesem Grund mehr als berechtigt.

Vor der zweiten Verhandlungsrunde, die morgen in Beilngries stattfindet, machten die Südstärke-Beschäftigen dort noch einmal mächtig Druck. Nicht nur in Schrobenhausen, auch im Südstärke-Werk in Sünching wurde gestreikt. Dort beteiligten sich 60 Mitarbeiter an der Warnkundgebung.

In Schrobenhausen, wo die Südstärke-Beschäftigten zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 wieder in einen Streik traten, wurde drei Stunden lang - von 6 bis 9 Uhr - die Arbeit niedergelegt.