Gaimersheim
Südlich der Bahnlinie fehlen Parkplätze

Gaimersheimer Bürgerinitiative "Wehrt Euch" fordert Verkehrskonzept

12.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:26 Uhr

Thomas Bier sprach für die Bürgerinitiative. Er beklagte das Fehlen eines Verkehrs- und Parkplatzkonzepts - Foto: jo

Gaimersheim (jo) In Gaimersheim hat sich die Bürgerinitiative „Wehrt Euch“ gebildet. Ziel der Anwohner südlich der Bahnlinie ist es, ein Verkehrs- und Parkplatzkonzept zu erwirken, wie am Sonntagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Gaimersheim deutlich wurde.

Im Gewerbegebiet „Am Au-graben“ will der Ingenieur-Dienstleister Lacny ein Bürogebäude für 250 bis 400 Mitarbeiter bauen. Thomas Bier, der Sprecher der Initiative, rechnet mit 300 zusätzlichen Fahrzeugen. Schon jetzt sei die Situation äußerst angespannt, so Bier. Bürgermeisterin Andrea Mickel sagte, entschieden sei noch nichts. Sie empfehle, dass der Gemeinderat bei der nächsten Sitzung das Thema vertagen solle. Zur Veranstaltung im Gasthof Edelweiß waren rund 80 Personen und Vertreter aller Parteien gekommen.

Thomas Bier erklärte, die Anwohner des Gebiets der Alten Ziegelei seien schon jetzt durch die Parkplatzsituation und die Lärmbelästigung durch den Verkehr des Unternehmens Gigatronik stark betroffen. Er hatte Bilder parat, die zeigten, dass das gesamte Wohngebiet schon derzeit mit parkenden Fahrzeugen zugestellt sei. „Wir glauben, Ihnen ist nicht bewusst, welche Auswirkungen ein Bürokomplex dieser Größe mit der Mitarbeiterzahl für das gesamte Gebiet südlich der Bahnlinie hat und was dies verkehrs- und parkplatztechnisch für die Anwohner bedeutet“, so seine Aussage in Richtung der anwesenden Vertreter des Marktgemeinderats.

Das Gebiet sei ein relativ junges Baugebiet, in dem viele Familien mit kleinen Kindern lebten, fuhr Bier fort. Es gebe einen Spielplatz. Außerdem führten die Wege für diverse Schulen durch das Areal. Ein Problem gäbe es auch für Rettungsfahrzeuge, die nicht mehr durchfahren könnten.

Bier sagte, nach dem derzeitigen Stand der Dinge gebe es nur rund 100 Parkplätze für die künftigen Mitarbeiter von Lacny. 300 weitere Mitarbeiter würden wohl in den angrenzenden Straßen parken. Er verdeutlichte, Ziel der Bürgerinitiative sei es, das Problem aufzuzeigen. Nach Lösungen zu suchen sei aber nicht Aufgabe der Bürgerinitiative. Er und andere Redner der Initiative warfen der Gemeinde vor, in dieser Sache bislang nichts unternommen zu haben. „Hier hat die Gemeinde geschlafen“, hieß es.

Bürgermeisterin Mickel schilderte die Situation aus ihrer Sicht. Jahrelang sei das Areal brach gelegen. Kein Interessent habe sich dafür gefunden. Erst mit der Firma Lacny sei Bewegung in die Sache gekommen. Nach ihrer groben Schätzung fehlen „ungeprüft 100 Parkplätze“. Der Firma Gigatronik habe man ein neues Grundstück angeboten, um Erleichterung zu schaffen. „Wir haben das Problem erkannt“, betonte die Rathauschefin, aber eine schnelle, alle zufriedenstellende Lösung sei nicht zu erreichen. Sie versprach, dass sich der Gemeinderat der Sache annehme und keine schnelle Baugenehmigung erteile.