Wolnzach (WZ) Die Geschichte spielt in „Wolamot“, einem kleinen Ort inmitten von Hopfengärten. Zwei Mädchen lernen sich in der Diskothek „Piccadilly“ kennen, freunden sich an und reisen gemeinsam durch ihre Welt aus vielen Fragen, auf die sie durch ihre geheimnisvolle Lehrmeisterin Nduna Antworten bekommen.
„Glaub doch, was du weißt“ ist der Roman überschrieben, den die Wolnzacherin Dagmar Schiller als ihr zweites Werk nun veröffentlicht hat. Und wer meint, in der kleinen Inhaltsangabe Bekanntes gelesen zu haben, der liegt damit genau richtig: „Da steckt schon viel Autobiografisches drin“, sagt die Buchautorin, die bereits mit ihrem ersten Roman „Das kleine Samenkorn“ Erfolge gefeiert hat.
Wolamot war der Gründervater des Marktes Wolnzach, daher leitet sich der Ortsname im Buch ab, die Diskothek „Piccadilly“ war einmal die Adresse für alle Nachtschwärmer im Markt. Die Adresse auch für Dagmar Schiller selbst, die mit ihrer Familie als Zehnjährige nach Wolnzach gezogen und hier aufgewachsen ist. Als Teenager war sie selbst Stammgast im „Piccadilly“, der legendären Wolnzacher Disco an der Hopfenstraße, die es schon lange nicht mehr gibt.
Die Geschichte der beiden Mädchen Penny und Betsy, ihre Freundschaft, ihre Suche nach Antworten, die Konfrontation mit einer fiktiven, mystischen Welt, aus der die geheimnisvolle „Nduna“ kommt – das alles hat die Buchautorin auch irgendwie selbst erlebt. Überhaupt ist das Schreiben für sie so etwas wie ein Ventil, über das sie das ablassen und aufarbeiten kann, was sie bewegt. „Geschrieben habe ich eigentlich schon immer“, sagt die heute 49-Jährige. „Aber das war immer mehr für mich, nicht so sehr für andere gedacht.“
Zum ersten Mal aus sich herausgegangen ist sie dann, als sie einen schweren Schicksalsschlag verkraften musste: Ende der 90er Jahre erkrankte ihr Sohn Daniel an Leukämie. Was sie im Gespräch mit den Ärzten, bei unzähligen Krankenhausaufenthalten, beim ständigen Schwanken zwischen Hoffen und Bangen alles erlebt hat, das hat sie aufgeschrieben. „Erst dann konnte ich darüber reden, konnte anderen gegenüber ausdrücken, wie schwer diese Zeit für mich damals war“, sagt die Wolnzacherin, die sehr glücklich darüber ist, dass es ihrem Daniel heute wieder gut geht. „Das Schreiben hat mir schon immer sehr viel geholfen.“
Auch ihr erster Roman „Das kleine Samenkorn“, der vor fünf Jahren im Handel erschienen ist, entführt den Leser in eine mystisch-fiktive Welt: Das kleine Samenkorn ist unzufrieden, weil es die Erde immer nur von unten sieht, und beschließt, nach oben zu dringen. Was es dort erlebt, ist nicht immer das, was es erwartet hat.
Schon für diese erste Veröffentlichung bekam die Wolnzacher Autorin viel Lob, das Buch ist immer noch gefragt: Am kommenden Dienstag, 28. Februar, liest sie aus diesem Erstlingswerk in der Wolnzacher Marktbuchhandlung Kawasch, die Lesung beginnt bei freiem Eintritt dort um 19 Uhr.
Dass jetzt auch der neue Roman „Glaub doch, was du weißt“ im Handel ist, freut die Buchautorin. Denn irgendwie ist das für sie, als würde ihre Jugend noch einmal aufleben in den beiden Hauptfiguren ihres Romans und in deren Freundin „Nduna“, eine Freundin übrigens, die gar nicht erfunden ist: Als junges Mädchen vertraute sich Dagmar Schiller selbst dieser „Nduna“ an: „Das ging sogar soweit, dass meine wirklichen Freundinnen hier in Wolnzach manchmal auf diese fiktive Freundin richtig eifersüchtig waren“, lacht sie, wenn sie an diese Tage denkt.
Der neue Roman von Dagmar Schiller ist ab sofort im Handel erhältlich, in Wolnzach auch in der PK-Geschäftsstelle, Preysingstraße 36 a, in der Marktbuchhandlung Kawasch und in „Claudias Shop“, in Rohrbach in der Buchhandlung Gabriel, in Geisenfeld bei Schreibwaren „Hoppla“ und in Pfaffenhofen in der Buchhandlung Kilgus.
