Meckenhausen
Stürmischer Applaus nicht nur für die Uraufführung

Gefeiertes Jubiläumskonzert der Musikkapelle Meckenhausen Dirigent Lars Müller erfüllt sich mit "Der Namenspatron" einen Wunsch

28.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Mit den Sängerinnen Miriam Heck und Sandra Walter taucht die Musikkapelle Meckenhausen in die Welt der Musicals ein. - Foto: Stritzke

Meckenhausen (ske) Blasmusik auf hohem Niveau, professionelle Ansagen zwischen den Stücken und die liebevolle Dekoration der Halle haben das Jubiläumskonzert der Musikkapelle Meckenhausen zu einem Gesamtwerk werden lassen, das die zahlreichen Besucher begeisterte. Wie facettenreich die Blasmusik sein kann, stellte die Kapelle auf beeindruckende Art und Weise unter Beweis.

Als Moderator des zehnten Jahreskonzerte hatten der Vorsitzende des Musikvereins Meckenhausen, Markus Waldmüller, und Dirigent Lars Müller den ehemaligen BR-Sprecher und Moderator Rainer Kretschmann verpflichtet. Neu war auch die Tatsache, dass nicht Vorstand und Dirigent das Programm zusammenstellten, sondern die Musiker selbst die Titel vorschlugen und intern dann darüber abstimmten.

Furios stiegen die Meckenhausener Musiker in ihr Jubiläumskonzert ein, indem sie zu Gipfelstürmern beim anspruchsvollen Werk "Mont-Blanc" wurden. Eine spannende Bergtour, die man neben den Bildern auf der Leinwand auch mit musikalischen Bildern eindrucksvoll miterleben konnte. In seinem Grußwort nach dem ersten Stück stellte Bürgermeister Markus Mahl fest, dass er jedes Jahr aufs Neue erstaunt sei, wie die Meckenhausener Kapelle gewachsen ist und wie sie dann bei ihren Jahreskonzerten über sich hinauswächst. "Dafür ist der Nachwuchs sehr wichtig", betonte er und berichtete vom Pilotprojekt der Grundschule und der Musikkapelle in Meckenhausen in Zusammenarbeit mit der Musikschule Hilpoltstein. Hier soll an der örtlichen Grundschule eine Bläserklasse mit 16 Kindern eingerichtet werden, die den Grundstein für die Zukunft der Kapelle legen soll.

Die Vielseitigkeit der Meckenhausener Musiker prägte dann den unterhaltsamen Konzertabend. Weiter ging es zunächst mit der Filmmusik aus dem Kinofilm "Robin Hood - König der Diebe". Mit dem dazugehörigen Bryan-Adams-Hit "Everything I do" setzten die Musiker ein Ausrufezeichen.

Wirklich gespannt wartete das Publikum auf die Uraufführung des Stücks "Der Namenspatron". In Auftrag gegeben hatte es Dirigent Lars Müller beim Komponisten Hans Bernd Zimmermann in Auftrag, der beim Konzert auch in der Halle saß. Es ist ein ganz persönliches Werk, denn Müller hat es seinem kleinen Sohn Korbinian gewidmet und sich damit einen Wunsch erfüllt. Erzählt wird in dem Stück die Lebensgeschichte des heiligen Korbinian aus Sicht eines kleinen Jungen, der Korbinian heißt und der auf der Suche nach seinem Namenspatron ist. Rainer Kretschmann übernahm den Part des Erzählers und die elfjährige Franziska Luber las die Rolle des kleinen Buben. Mit schwungvoller und fröhlicher Musik begann die Geschichte, als sich der kleine Korbinian auf die Suche nach seinem Patron machte. Zu den einzelnen Lebensstationen des Heiligen gab es Informationen und kleine Geschichten, die mit Musik untermalt wurden. Heroische Töne erklangen beispielsweise beim Einzug des Heiligen, der vom Papst in Rom bereits erwartet wurde. Nach den musikalisch umschriebenen Legenden und Mythen, die sich um den Heiligen ranken, war es dann kein Wunder, dass das neue Werk beim Publikum sehr gut ankam und stürmischen Applaus zur Uraufführung erntete.

Weiter ging es mit Musik aus den Kino-Hits "Der Herr der Ringe" und "Titanic". Besonders letztere rührt die Menschen noch heute zu Tränen. Die Musikkapelle Meckenhausen stellte dabei ihr Können voll unter Beweis und zeigte, dass sie mit ihrem Dirigenten Lars Müller allen Ansprüchen gerecht wird. So war etwa die Kollision des Schiffes Titanic mit dem Eisberg eindrucksvoll vertont und erzeugte sicher bei einigen Zuhörern einen kleinen Schauer auf dem Rücken.

Weiter ging es in die Welt der Musicals. Dafür konnten wieder die Sängerinnen Miriam Heck und Sandra Walter gewonnen werden. Mit einer Auswahl aus den Musicals "Tarzan" und "König der Löwen" glänzten die Solistinnen gemeinsam mit den Musikern. Mit stürmischem Applaus brachte das Publikum anschließend zum Ausdruck, dass es von den Darbietungen der Musiker begeistert waren. Der Beifall wollte auch nach der Zugabe "Böhmischer Traum" noch nicht enden. So verabschiedete sich das Orchester mit einer weiteren Zugabe, dem österreichischen Marsch "Anno Neun", von seinen Gästen und erhielt am Ende stehende Ovationen.

Wer das Jubiläumskonzert der Musikkapelle Meckenhausen verpasst hat, bekommt im Frühjahr noch eine Chance: Am 11. März findet nämlich das Konzert zum 90-jährigen Bestehen der Kapelle im Reitstadel Neumarkt statt.