Thalmässing
Studie: Zwei Standorte und drei Varianten

10.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:28 Uhr

Auf 13 Stationen sind die Geräte und Materialien des Bauhofs derzeit verteilt. Bei einer Besichtigung des Gebäudes in der Florianstraße überzeugte sich der Bauausschuss im vergangenen Jahr davon, dass die Einrichtung nicht mehr den Vorschriften entspricht. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Viel Stoff zum Nachdenken lieferte die Studie über den Neubau von Feuerwehrhaus und Bauhof, die das Büro Kplan AG den Markträten in der Sitzung am Dienstag vorstellte.

Das Unternehmen Kplan beschäftigt sich vor allem mit öffentlichen Bauten und hat bereits eine ganze Reihe von Feuerwehrhäusern in jeder Größenordnung errichtet. Es war vom Marktrat mit einer Studie zum Neubau eines Feuerwehrhauses, der bereits seit 20 Jahren im Gespräch ist, und eines Bauhofs beauftragt worden. In diesem Auftrag war auch ein Vergleich der beiden zur Diskussion stehenden Standorte Florianstraße und Münchener Straße enthalten. Die Notwendigkeit eines Bodenaustauschs ist das Manko, mit dem beide Standorte zu kämpfen haben. Nach Ansicht der Planer hat der bisherige Standort in der Florianstraße aber den zusätzlichen Nachteil, dass die Zu- und Abfahrt bei Einsätzen schwierig sei.
 

"Eine Sanierung des Feuerwehrhauses führt zu keinem wirtschaftlichen Ergebnis", lautete die klare Aussage von Diplom-Kaufmann Christian Lanzinger. Die Studie sieht für einen Neubau eine deutliche Vergrößerung des Raumangebots vor. So erhöht sich die Zahl der Stellplätze von vier auf fünf, es gibt zusätzlich eine Waschhalle, eine Einsatzzentrale, einen Jugend- und einen Trockenraum sowie größere Schulungsräume. Bei einem gemeinsamen Neubau von Feuerwehrhaus und Bauhof in der Münchener Straße, den das Büro Kplan AG empfiehlt, könnten Aufenthalts- und Duschräume sowie Umkleiden, Küche, Sanitärbereiche und Technikräume gemeinsam genutzt werden. Die Maßnahme könnte in mehreren Bauabschnitten durchgezogen werden, eine Interimslösung wäre nicht notwendig.

Anders sähe das aus, wenn das Feuerwehrhaus am alten Standort neu gebaut würde. Bei dieser Variante würde ein Teil des Bauhofs an der rückwärtigen Seite des Feuerwehrhauses errichtet. Auch hier könnte in Abschnitten gebaut werden. Der Bauhof wäre dann auf zwei Standorten verteilt.

Die höchsten Kosten würde Variante 3 erfordern, die einen Neubau des Feuerwehrhauses an der Florianstraße und des Bauhofs an der Münchener Straße vorsieht. Bei ihr könnten keine Räume gemeinsam genutzt werden.

"Das braucht noch Zeit zum Verarbeiten", sagte Michael Kreichauf (CSU). Er zeigte sich überrascht, dass die Substanz des Feuerwehrhauses so schlecht sei, dass das Gebäude nicht einmal als Fahrzeughalle für den Bauhof geeignet sei. Er wünschte sich Sparmaßnahmen durch den Erhalt bestehender Substanz. Kreichauf favorisiert zudem den Standort Florianstraße, weil man mit Lärmschutz- und Bodengutachten sowie einer Verbreiterung des Radweges als Ausfahrt schon in Vorleistung gegangen sei und eine genehmigte Bauvoranfrage vorliege.

Für Kreichauf hat der Neubau des Feuerwehrhauses Priorität vor dem des Bauhofs. "Beides gleichzeitig schultern können wir nicht." Für Bürgermeister Georg Küttinger hat der Neubau des Bauhofs Vorrang, weil der bestehende den Vorschriften nicht mehr entspricht. Martin Hauke (TL) gab zu bedenken, dass beim Neubau des Bauhofs in der Florianstraße das Gebäude im Überschwemmungsbereich stehen würde.

"Landratsamt und Straßenbauamt haben einem Bau in der Münchener Straße zugestimmt", erklärte Bürgermeister Küttinger. Die Studie sei einer der ersten Schritte, "bei der Feinplanung müssen wir noch einsparen." "Das ist ziemlich viel Geld", fand Ursula Klobe (SPD). Umgesetzt werden kann das Projekt nur in Abschnitten, erklärte Kämmerer Simmerlein, "sonst geht das nicht ohne drastische Schulden". Nicht wieder nur das Nötigste zu machen, sondern "in die Zukunft zu planen", forderte Kommandant und Marktrat Erwin Schneider (TL).