Schweitenkirchen
Student wird SPD-Bundestagskandidat

Delegierte wählen Andreas Mehltretter für Wahlkreis 214 Simbeck tritt nicht mehr an

10.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Schweitenkirchen (DK) Überraschung bei den Sozialdemokraten: Mit großer Mehrheit haben die Delegierten den Freisinger Studenten Andreas Mehltretter mit 39 von 46 Stimmen zum Bundestagskandidaten gewählt.

Der Comedian Florian Simbeck trat überraschend doch nicht an.

Bei der SPD-Ortsversammlung im Juni hatte das noch ganz anders geklungen. "Ich stehe auf jeden Fall für eine zweite Kandidatur zur Verfügung", hatte er damals betont. Doch statt vor den Delegierten im Schweitenkirchener Vereinsheim stand der Comedian am Donnerstagabend mit seinem neuen Soloprogramm auf der Bühne im Münchner Schlachthof. "Ich muss das Einkommen für meine Familie generieren", erklärt Simbeck auf Anfrage. Zu viele seiner Auftritte hätten sich mit Wahlkampfveranstaltungen gebissen, so der Comedian, der im Landkreis Pfaffenhofen wohnt.

"Es ist schade, dass Simbeck nicht kann", sagt der Pfaffenhofener SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser. Simbeck habe bereits Mitte September erklärt, dass er wegen seines Soloprogramms doch nicht antreten könne. "Wir haben ihm noch bis zum Schluss die Tore aufgehalten."

Doch statt Simbeck gab es nun im Schweitenkirchener Vereinsheim überraschend zwei Kandidaten - den Freisinger Studenten Mehltretter und die Fremdsprachenkorrespondentin Cornelia Arlt vom Ortsverein Baar-Ebenhausen, die erst dieses Jahr von München nach Pörnbach gezogen ist. Ihre Unbekanntheit dürfte auch einer der Gründe sein, weshalb sich selbst die Pfaffenhofener Delegierten - die zahlenmäßig stärker sind als die Freisinger - hinter den Studenten stellten. So stimmten nur zwei Delegierte für Arlt, Mehltretter bekam 39 Stimmen. Zudem gab es eine Enthaltung, ein Zettel war ungültig. Der Student wird nun als SPD-Kandidat für den neu zugeschnittenen Wahlkreis 214 in den Wahlkampf ziehen - dazu zählen die Landkreise Freising und Pfaffenhofen sowie zusätzlich die Stadt Schrobenhausen und neben Aresing auch noch die Gemeinden Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen und Waidhofen.

Mehltretter, der seine Kandidatur bereits im Juli bekannt gegeben hatte, bezog in seiner Rede klar und beherzt sowohl zu überregionalen als auch zu lokalen Themen Stellung. So setzte er sich bereits beim Jugendkreistag gegen die dritte Startbahn am Münchner Flughafen ein. 2012 trat er in die SPD und ist mittlerweile unter anderem stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD Freising und Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Freisinger Stadtrat. Ganz oben auf seiner Liste für ein besseres Deutschland steht der Kampf gegen den "Rechtsruck in Deutschland". So gebe es immer mehr rechte Gewalt, Einstellungen und Äußerungen.