Riedenburg
Stromversorgung für Volksfestplatz explodiert

Detonation auf der Riedenburger Festwiese am Freitagabend

16.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:16 Uhr
Durch die Wucht der Detonation in dem Schaltschrank-Raum am Riedenburger Volksfestplatz wurde eine Ziegelmauer in die Herrentoilette gedrückt −Foto: Rast

Riedenburg (rat) Genau eine Woche vor der Eröffnung des Riedenburger Volksfestes ist es am Freitagabend kurz vor 19 Uhr zu einer massiven Explosion der Stromversorgung für die Festwiese gekommen.

 

Am Freitag um 18:50 Uhr explodierte ein Toilettenhäuschen am Volksfestplatz in Riedenburg. Im dem seit Monaten abgesperrten Häuschen waren offenbar Gase entstanden, welche sich durch einen Funkenflug bei Arbeiten entzündeten, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Durch die Explosion wurde glücklicherweise niemand verletzt. Der Schaden beträgt 10.000 Euro.


Betroffen ist ein Bereich hinter dem Toilettengebäude links neben dem Festzelt, in dem Schaltschränke untergebracht sind. Das ergaben Recherchen des DONAUKURIER am Ort des Geschehens. Durch die Wucht der Detonation flogen Trümmer mehrere Meter weit. Teile des Dachs wurden zerstört, Dachziegel lagen herum. Eine zuvor geschlossene Stahltür stand nach der Explosion offen. Die hinter der Kammer mit der Technik liegende Herrentoilette wurde teilweise verwüstet. Die komplette Trennmauer wurde durch den Explosionsdruck in die Toilette geschleudert. Die Tür eines Schaltschranks wurde aus der Verankerung gerissen. Eine dicke Ziegelmauer ging zu Bruch. Die genaue Höhe des Schadens ist noch unklar.

Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) eilte sofort an den Unglücksort. Das Gebäude ist im Eigentum der Stadt, die Kommune hat nun nur eine Woche Zeit, um die gröbsten Schäden zu beheben. "Doch das Volksfest beginnt auf alle Fälle pünktlich", kündigte Lösch an. Für die verwüstete Herrentoilette werde man Container aufstellen. Die angrenzende Damentoilette blieb unversehrt. Die Stromversorgung werde vom zuständigen Energiekonzern repariert.

Lösch äußerte die Vermutung, dass das Unglück mit dem nur wenige Meter vom Explosionsort entfernt laufenden Aufbau des Volksfestzeltes zu tun haben könnte. Mitarbeiter seien gerade damit beschäftigt gewesen, mehr als einen halben Meter lange Metallnägel in den Boden zu treiben, mit denen die Stützen für den Zeltaufbau fixiert werden. Laut Lösch verläuft quer unter dem Volksfestzelt eine Stromhauptleitung, die einen Übergabepunkt rechts vom Zelt mit dem in die Luft geflogenen Schaltschrankraum verbindet. Möglicherweise könnte durch den Nagel ein Kurzschluss erzeugt worden sein. Warum dieser aber eine derart verheerende Explosion nach sich gezogen habe, konnte sich auch der Bürgermeister nicht erklären. Ein Fachunternehmen müsse nun sofort aufgraben, die Leitung erneuern und unbedingt tieferlegen, um einen weiteren Unfall dieser Art dauerhaft auszuschließen.


Die Riedenburger Feuerwehr riegelte das Gelände großräumig ab. Nach den Worten von Kreisbrandmeister Wolfgang Kargl war die Alarmierungszeit um 19.01 Uhr. Wie Feuerwehr-Kommandant Johann Bühler bestätigte, hängt an dem zerstörten Schaltschrankraum die gesamte Stromversorgung des Volksfestplatzes. Da derzeit viele Camper dort sind, wollte die Riedenburger Feuerwehr noch am Freitagabend versuchen, diese über Notstromaggregate zu versorgen.