Millionen Stromkunden müssen im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen. Die Energiekonzerne langen zum Teil kräftig hin und wollen ihre Tarife im Schnitt um 7,4 Prozent anheben. Was Verbraucher tun können.
Wie das Verbraucherportal Verivox mitteilte, haben weit über 100 Anbieter angekündigt, dass sie ihre Tarife erhöhen werden. Die Preise sollen dabei im Durchschnitt um 7,4 Prozent steigen. Die Unternehmen müssen das ihren Kunden bis zum 20.11. mitgeteilt haben.
Rund 70 Unternehmen wollen offenbar die Gelegenheit nutzen, um ihre Preise noch stärker anzuheben, etwa 20 sogar um mehr als zehn Prozent. An der Preisschraube drehen will auch Deutschlands drittgrößter Versorger EnBW. Hier soll bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Monat der Strompreis sogar um 9,80 Prozent teurer werden.
Solarboom lässt Umlage steigen
"Der Grund für die Erhöhungen ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und der damit verbundene Anstieg der EEG-Umlage", sagte Pressesprecher Jürgen Scheurer von Verivox. Sie sei um mehr als 70 Prozent auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Die direkte Weitergabe der EEG-Umlage an die privaten Verbraucher würde eine Strompreiserhöhung von durchschnittlich 7,5 Prozent bedeuten. Dabei bräuchten die Stromanbieter die Kosten der Umlage gar nicht vollständig weitergeben. Wie die Bundesnetzagentur dazu mitteilte, würden die Unternehmen von sinkenden Großhandelspreisen durch die Einspeisung von Ökostrom auch profitieren.
Zur Erläuterung: Produzenten von erneuerbarer Energie erhalten für ihren Strom, der ins deutsche Netz gelangt, eine Einspeisevergütung. Die Solarförderung macht mittlerweile mehr als 50 Prozent der Umlage aus. Die Vergütung wird von allen Stromkunden finanziert. Wie hoch der Aufschlag auf die Strompreise ausfällt, entscheidet der jeweilige Versorger.
Tipp: Ein Preisvergleich mit dem Biallo.de-Stromtarif-Rechner kann sich bezahlt machen. Oft lohnt der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter.
