Schrobenhausen
Streit unter Brüdern wird Fall für die Polizei

05.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Schrobenhausen (mpy) Frohe Pfingsten: Weil ihm sein Bruder eine Waffe an den Hals gehalten hatte, flüchtete sich ein 19-Jähriger ins Bad und rief die Polizei. Die kam prompt - und sah sich mit gleich mehreren strafrechtlich relevanten Delikten konfrontiert.

Passiert ist das Ganze in einem Schrobenhausener Ortsteil; in welchem, gibt die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsrechtsschutzes nicht heraus. Jedenfalls gerieten sich zwei Brüder, der eine ist 21, der andere 19, in die Haare, und zwar ordentlich. Es ging wohl nicht nur um gegenseitige Beleidigungen; vielmehr sollen sich die beiden auch leicht verletzt haben.

Plötzlich muss dann der 21-Jährige eine Schusswaffe in der Hand gehabt haben, damit bedrohte er seinen Bruder - es kam zu einem Gerangel; dem Jüngeren gelang es, sich davon zu machen. Er schloss sich im Bad ein und griff zum Telefon.

Die Beamten in der Polizeiinspektion erhielten folgende Informationen: Der ältere Bruder habe Rauschgift konsumiert und eine Schusswaffe. Um auf Nummer sicher zu gehen, forderten die Schrobenhausener Beamten Verstärkung an: zwei Streifenbesatzungen aus Neuburg und eine weitere aus Pfaffenhofen.

So schlimm war es dann doch nicht, aber das stellte sich erst heraus, als die Beamten am Ort der Tat eintrafen. Offensichtlich hatten sich beide Brüder beruhigt, sie befanden sich im Hausgang des Wohnhauses. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass der 21-Jährige wohl mitbekam, wie der Bruder tatsächlich die Polizei anrief; jedenfalls gab er später zu, dass er die Waffe im Schlafzimmer der Mutter, die nicht daheim war, versteckt hatte. Er zeigte sie den Beamten. Es handelte sich dabei um eine Schreckschusswaffe, die jedoch geladen und entsichert war.

Die Beamten ließen sich im Nachgang das Zimmer des 21-Jährigen zeigen; dabei fanden sie - wie es im Polizeibericht heißt - "noch weitere waffenrechtliche Gegenstände". Sie wurden sichergestellt. Betäubungsmittel fanden sie nicht.

Allerdings schlug ein noch in der Wohnung freiwillig durchgeführter Drogentest des Waffenbesitzers positiv an - auf mehrere Substanzen. Beim kleineren Bruder wurde ein Alkoholtest vorgenommen; der Alkomat zeigte einen Wert von mehr als 2,5 Promille an.

Um das restliche Pfingstfest weniger streitsam zu verbringen, verließ der jüngere Bruder das Anwesen, er begab sich zu Bekannten. Abgeschlossen und erledigt ist der Pfingstsonntag aber auch für ihn nicht. Wie die Polizei mitteilt, müssen sich die beiden Brüder wegen diverser Delikte strafrechtlich verantworten.