Schaitdorf
Streit um Gemeindewald wieder Thema

Anregung aus der letztjährigen Bürgerversammlung in Schaitdorf erst vor wenigen Tagen umgesetzt

28.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:54 Uhr

Schaitdorf/Jachenhausen (er) Wenn es da nicht die unendliche Geschichte um die Rechtlergemeinschaft von Schaitdorf und ihren jahrelangen Streit um die Nutzung des einstigen Gemeindewaldes gäbe, wäre eine Bürgerversammlung für die ehemalige Gemeinde Schaitdorf schnell vorbei.

Der Andrang der Dorfbewohner zum alljährlichen Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters – mangels einer eigenen Wirtschaft im benachbarten Jachenhausen – war heuer ohnehin nicht sonderlich groß. Nur zwölf Bürger und eine Bürgerin saßen am Samstagabend Bürgermeister Michael Schneider und seinem Vize Siegfried Lösch (beide CSU) gegenüber. Aus den verschiedenen Fraktionen wurden die beiden von den Stadträten Karl Freihart, Michael Brock, Helmut Simon (alle CWG), Helmut Langer (CSU), Mariele Kaffl-Höng (SPD) und Reinhold Vasall (BGR) begleitet.

Der Streit der Rechtler mit der Stadt Riedenburg und dem Landratsamt Kelheim als Rechtsaufsichtsbehörde um die Nutzung der Gemeindewälder, die seit der Gebietsreform nun der Stadt Riedenburg gehören, gärt schon lange. Ein entsprechend günstiger Stadtratsbeschluss von Riedenburg für die Bereiche Schaitdorf und Dieterzhofen war vom Landratsamt aufgehoben worden.

„Ein Eigentümer aus Dieterzhofen hat nun Klage am Verwaltungsgericht Regensburg erhoben“, informierte Schneider auf Nachfrage über den aktuellen Sachstand. Der Bürgermeister wurde von einem Anwesenden umgehend korrigiert. „Nur einer hat die Klage erhoben, aber die gesamte Rechtlergemeinschaft steht dahinter“, informierte Karl Schlagbauer. Der Bürgermeister empfahl zur weiteren Vorgehensweise, erst einmal abzuwarten, bis die dortige Entscheidung gefallen ist. „Ich verstehe, dass die Leute ihr Recht haben wollen“, versicherte der Gemeindechef.

Gleich nach dem Ende seines Rechenschaftsberichts listete Schneider erst einmal die erfüllten Anregungen aus der letztjährigen Versammlung auf. Mitunter hat sich die Gemeinde dabei viel Zeit gelassen. Erst eine Woche vor dem Treffen stellten Bauhofmitarbeiter ein Sperrschild an einem Flurbereinigungsweg bei Ried auf, damit der Schulbus und die Müllabfuhr endlich auf der öffentlichen Asphaltstraße bleiben. Der Flurweg war durch die fortwährende Mitbenutzung durch die großen Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen worden.

Schadhaft ist nach Auskunft von Bernhard Schauer auch die Einmündung der Ortsstraße von Hattenhofen in den Emmertaler Grund. Die abbrechenden Ränder müssten saniert werden.

Als weiteren Arbeitsauftrag regte ein Waldbesitzer die Freischneidung des Straßenlichtraums von Schaitdorf aus in Richtung Emmertaler Grund an. Doch nicht alle angrenzenden Waldflächen gehören der Stadt, und so wies Schneider auf die Pflicht der Grundeigentümer hin, hier selbst für Abhilfe zu sorgen.

Eine Anfrage aus Schaitdorf bezog sich noch auf die finanziellen Folgen bei alten Mülldeponien auf Privatgrund. „Bis auf einen Fall bei Baiersdorf sind private Grundstücke nur am Rande davon betroffen“, informierte der Rathauschef.

Für die Beschwerde eines Ortsbewohners, wonach zwei Wasserrohrbrüche innerhalb von sechs Wochen in Schaitdorf für Ärger gesorgt hatten, ist jedoch die Wassergruppe Jachenhausen der richtige Ansprechpartner.