Neuburg
Streifzug durch die Welt des Tanzes

Beim Festival vom Tango bis zum Jive im Stadttheater war kein freier Platz mehr zu ergattern

25.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:47 Uhr

Mit „Hey Pippi Langstrumpf“ begann die Jumpstyle-Gruppe ihre Überraschung für Trainer Michael, den sie mit einer eigenen Choreografie beschenkte - Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Bis zum letzten Platz ausverkauft war das zweite Tanzfestival der Tanzschule Taktgefühl im Neuburger Stadttheater. Stefanie Gramlich und Bernhard Gems boten zusätzlich zu den Formationen, die bereits im Vorjahr aufgetreten waren, einige Tanzpaare auf, um auch den Gesellschaftstanz zu seinem Recht kommen zu lassen.

Schließlich werden in einer modernen Tanzschule zwar viele (sportliche) Modetänze unterrichtet und geübt, doch auch der Gesellschaftstanz hat nach wie vor seinen Stellenwert. Vor allem dann, wenn er so professionell gezeigt wird wie von Miriam und Richard, die eine faszinierende Mischung aus temperamentvollem Jive und gefühlvoller Rumba auf die Bühne zauberten. Oder von Johannes und Yvonne, deren Cha-Cha-Cha ebenso temperamentvoll ausfiel. Sebastian und Lisa wiederum bezauberten mit einem Tango.

Hauptakteure aber waren die Kinder und Jugendlichen der Tanzschule Taktgefühl, denen Gramlich und Gems mit dem Festival einmal im Jahr die Gelegenheit geben wollen, auf einer richtigen Bühne aufzutreten statt nur auf (Straßen)festen. „Das haben sie sich nach all den Mühen das ganze Jahr über redlich verdient“, findet Gems. Dance4kids machte den Auftakt mit einem poppigen Lied und einem Tanz, der den Spaß der Vier- bis Achtjährigen an Bewegung deutlich zeigte. Eine Überraschung gab es für Michael Deifuß, den Trainer der Jumpstyle-Truppe. Die hatte ihrem Boss ein Geschenk mitgebracht, eine eigene kleine Choreografie, die er sich auf der Bühne sitzend ansehen durfte. „Hey Pippi Langstrumpf“ tönte aus den Lautsprechern, und der erste Lacher des Nachmittags war perfekt.

Ein paar Takte später aber ging die Musik in moderne Rhythmen über – der Jumpstyle war richtig im Stadttheater angekommen. Auch die C-Walker werden von Michael trainiert und zeigten ihr Können ebenfalls. Der C-Walk, ursprünglich eine tänzerisch-sportliche Kommunikationsform US-amerikanischer Jugend-Gangs, die mit ihren Schritten Buchstaben zeichneten, gilt heute als Unterform des Hiphop. Auch der durfte beim Tanzfestival natürlich nicht fehlen. Stiven Kukovec und seine Hip-Hop-Gruppe begeisterten mit ihren akrobatischen Leistungen, wobei Stivens fünfminütige Soloeinlage natürlich ein ganz besonderes Schmankerl war. Eingangs hatte Josef mit Beatboxen verblüfft – er erzeugte Perkussionsrhythmen mit dem Mund.

Das Kinderballett tanzte sich zur Geschichte von Mary Poppins, die Gems vortrug, durch einen Einkaufsbummel und begleitete sie von der Karibik bis zu den Eskimos. Nicht nur die Kinder kamen beim Publikum bestens an, auch Nicole Weißenburger, die mit einigen mutigen Damen Zumba tanzte, wurde reich mit Beifall belohnt.