Schrobenhausen
Street Art und Comiczeichnungen

24.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

Interessiert betrachteten die Besucher die Arbeiten, die bei der sechsten Jugendkunstausstellung zu sehen sind. - Fotos: Winter

Schrobenhausen (twr) Malerei, Zeichnung, Fotografie, Dichtung, Papiercollagen, Mode, Skulptur – so ziemlich jedes Genre ist vertreten in der bereits sechsten Jugendkunstausstellung im Museum im Schrobenhausener Pflegschloss. Einen Monat lang zeigen dort 29 junge Künstler eine große Bandbreite ihres kreativen Schaffens.

Für viele ist es das erste Mal. Manchmal tage-, sogar wochenlang haben sie an ihren Werken herum getüftelt, hier noch etwas verändert, da noch etwas nachgebessert. Nun hängen die fertigen Arbeiten einen Monat lang für jedermann zugänglich im Museum im Pflegschloss.
 

Nicht alle der über 100 Exponate werden auf wohlwollende Kritik stoßen. Welche Ausstellungstücke gefallen und welche nicht, darüber kann jeder einzelne Besucher per Stimmzettel aber selber entscheiden. Alle Kunstwerke sind mit einer Nummer versehen. Dementsprechend groß ist die Nervosität unter den jungen Kreativen am Sonntagnachmittag bei der Eröffnung der Kunstausstellung des Jugendparlaments. Zur seelischen Unterstützung haben sich viele den Partner oder die Partnerin, Freunde oder Verwandte mitgebracht. Auch preisgekrönte Künstler des Kunstvereins, Lehrer und Interessierte sind unter den rund 120 Gästen der Vernissage.

"Es ist für uns eine große Motivation, wenn wir sehen, dass unsere Arbeit angenommen wird", bedankt sich Raphael Gall vom Schrobenhausener Jugendparlament für die große Resonanz. Zusammen mit der Jungkünstlerin Lena Appel und Thorsten Schalk hat er die Ausstellung organisiert und das Konzept für die Anordnung der Exponate entwickelt. Den Museumbesuchern verspricht er eine große künstlerische Bandbreite der ausgesuchten Stücke und fordert jeden dazu auf für seinen persönlichen Favoriten abzustimmen. Die besten Drei dürften ihre Werke dann nochmals in der Sparkasse zeigen, so Gall.

"Das Bewertungssystem soll für die Jugendlichen ein Ansporn sein weiterzumachen", findet auch Schrobenhausens stellvertretende Bürgermeisterin Inge Eberle in ihrer offiziellen Begrüßungsrede. Die ehemalige Erzieherin zeigt sich beeindruckt von den verschiedenen Ausdrucksformen, die die Jugendlichen gefunden hätten. Kreativität, so Eberle, bräuchten wir alle im Alltag, um Konflikte zu lösen. Und um diese Kreativität einzuüben, biete die Kunst für die Jungen einen idealen Rahmen.

"Junge Kunst braucht Raum", sagt Museumschefin Claudia Freitag-Maier mit großer Hochachtung vor dem, was die kreativen Jugendlichen innerhalb des vergangenen halben Jahres alles geschaffen haben. Jedes Jahr ein kleines Highlight sei die Jugendkunstausstellung für sie, so Freitag-Meier und weist vor allem auf die generationsübergreifende Kraft der Kunstschau hin. Die junge Kunst sei eine Möglichkeit zum Dialog zwischen Jung und Alt, ermutigt die Chefin des Pflegschlosses die Ausstellungsbesucher zu einem angeregten Austausch mit den teilweise ungewohnten und neuen Kunstformen.

Wie etwa die Street-Art-Stücke von Daniel Parnitzke. Neben seinen Acrylbildern stellt er bunte Motive und Figuren auf Plakataufklebern aus. Die Idee für diese ungewöhnliche Malunterlage stamme aber nicht von ihm selbst, so der Jungkünstler. In Amerika gehöre diese Form des künstlerischen Ausdrucks zur Straßenkultur – Street Art eben. Daneben finden sich Manga-Zeichnungen und dreidimensionale Bilder unter den Ausstellungsstücken, außerdem interessante Papiercollagen, selbst gestaltete T-Shirts, Linolschnitte sowie äußerst ausdrucksstarke Gedichte von Lukas Seitz.

Geöffnet ist die Ausstellung immer Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Auf Anfrage beim Kulturamt erhalten Schulklassen auch vormittags Eintritt.