Marienstein
Straßenausbaubeiträge sorgen für Unmut

Gut besuchte Bürgerversammlung in Marienstein Anbindung, Steinbruch und Motorradlärm

21.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Die Anbindung des neuen Baugebiets Weinleite-West für Fußgänger und Radfahrer ist derzeit nicht optimal. Laut Stadtverwaltung ist derzeit aber kein neuer Weg geplant. - Foto: Dorsch

Marienstein (EK) 51 Bürger aus Marienstein, Rebdorf und vom Blumenberg nutzten die Möglichkeit, sich bei der Bürgerversammlung in Marienstein mit Oberbürgermeister Andreas Steppberger und den Vertretern der Stadtverwaltung auszutauschen. Zudem waren sieben Stadträte anwesend.

In seinem gut halbstündigen Vortrag zog Steppberger Resümee über das vergangene Jahr in der Eichstätter Stadtpolitik - und sprach dabei besonders die gelungene Entwicklung der Spitalstadt an. In seinem Ausblick hatten einige Themen besonderen Bezug zu den westlichen Stadtteilen. "Bei der Suche nach geeignetem Bauland ist der Blumenberg natürlich eine Option", erklärte Steppberger, "dies wird demnächst auch im Stadtrat Thema werden." Beim Clara-Staiger-Kindergarten werde "wohl die Stadt neu bauen und hoffentlich die Kirche die Betreiberschaft behalten". Nur kurz streifte er die Straßenbaumaßnahmen, denn dazu wolle er sich "gerne im Anschluss mit den Anwesenden austauschen".

Auch deshalb waren die Anwohner von "Am Wald" in erwartet großer Zahl vertreten, brachten ihren Unmut über die geplanten Straßenausbaubeiträge zum Ausdruck und zeigten sich zudem mit der beschlossenen Umsetzung unzufrieden. Markus Schaller kritisierte, "dass in der öffentlichen Diskussion immer wieder falsche und zu niedrige Beträge genannt werden". So seien Beiträge für einzelne Grundstücksbesitzer von bis zu 50 000 Euro möglich. "Dies bedeutet eine extrem hohe Belastung - gerade für junge Familien." Auch die Auskunftspolitik der Stadtverwaltung bezüglich der Beiträge stand in der Kritik. "Zwischen zwei Anrufen erhöhte sich der Beitragssatz um 5000 Euro", brachte Georg Jakob vor. Er appellierte nochmals an die Stadt, "keine vorschnelle Entscheidung herbeizuführen". Vielmehr warb er darum, dass sich die Stadt Experten aus Rheinland-Pfalz einladen sollte, die bereits Erfahrung mit dem neuen Satzungsmodell der wiederkehrenden Beiträge haben. Zudem habe die Stadt so noch die Möglichkeit, die Berechnungen detailliert auszuarbeiten, fundiert zu rechtfertigen und transparent darzustellen.

Auch Hans Schreiber forderte die Stadt auf, "keine Panik wegen einer möglichen neuen Satzung mit wiederkehrenden Beiträgen auszulösen", und zudem solle nicht versucht werden, die Bürger gegeneinander auszuspielen. OB Steppberger versicherte, "dass in diesem Jahr kein Beschluss mehr gefasst wird". Er zeigte sich als klarer Befürworter der bisherigen Satzung, gestand aber auch, dass beide Satzungsmodelle "ihren Charme, aber eben auch Vor- und Nachteile haben."

Nach der verkehrstechnischen Anbindung für Fußgänger, Rad- und Busfahrer des neuen Baugebiets Weinleite-West erkundigte sich Roland Kross. Er monierte den schlechten Zustand des bestehenden Verbindungswegs. Zudem wollte er wissen, ob ein neuer Rad- und Fußweg zum Baugebiet geplant ist und ob es schon Überlegungen gebe, die Stadtlinie anzuschließen und eine Bushaltestelle in die Pater-Hauer-Straße zu verlegen. Sowohl OB Steppberger als auch Stadtbaumeister Manfred Janner erklärten, dass derzeit noch kein neuer Fuß- und Radweg geplant sei. Wegen der Anbindung an die Stadtlinie erhoffe man sich nähere Erkenntnisse durch die gerade beendete Umfrage.

"Der ehemalige Steinbruch bleibt weiter gesperrt", diese Antwort gab Steppberger dem ehemaligen Ortssprecher Anton Liepold. "Der Spielplatz wird auch erst nach Abschluss der Straßenbau- und Felssicherungsmaßnahmen wieder freigegeben, das kann drei bis vier Jahre dauern." Allerdings sollen Teile des Areals als Rodel- und Schlittenbahn im Winter befahrbar sein. "Durch die Sicherungsmaßnahme am Steinbruch hat sich zudem die Situation mit den Altglas- und Wertstoffbehältern deutlich verschlechtert, An- und Abtransport bringen den Verkehr zum Erliegen", monierte Liepold. Zudem bildeten morsche Bäume eine Gefährdung der Anwohner und Bürger. Der OB sicherte eine Überprüfung der Situation durch das Stadtbauamt zu.

Den Dauerbrenner "B 13-Raser am Schönblick" brachte Franz Bayer vor und nannte den 15. August als Beispiel für einen von vielen extremen Tagen in diesem Jahr: "Von 13.30 Uhr bis 21 Uhr gab es Dauerlärm - ohne Einschreiten der Polizei." Ordnungsamtsleiter Karl Ziegelmeier erklärte, dass die B 13 für den Motorradverkehr nicht gesperrt werden kann, da es keine Alternative dazu gebe. Allerdings wird die Stadt im Frühjahr 2017 zusammen mt dem Straßenbauamt und weiteren Vertretern einen Ortstermin an der berüchtigten Kochelstraße abhalten, um dort geeignete Maßnahmen für die B 13 beim Schönblick auszuloten.