Neumarkt
Straßen und Schulen im Fokus

Wirtschaftsausschuss vergibt zahlreiche Aufträge - 250000 Euro für die Mensa der Kaminkehrerschule

30.03.2021 | Stand 08.04.2021, 3:34 Uhr
Vor vier Jahren ist der Anbau des Ausbildungszentrum in Mühlbach eingeweiht worden. Jetzt wird auch die Mensa erneuert. −Foto: Archiv

Neumarkt - Der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Neumarkter Kreistages hat am Montagnachmittag etliche Arbeiten am Parsberger Gymnasium sowie Straßenbaumaßnahmen an Kreisstraßen vergeben.

 

Auch ein Antrag der Kaminkehrerschule in Mühlbach stand auf der Tagesordnung.

"Das Gymnasium in Parsberg mit Erweiterung, Umbau und Generalsanierung ist die größte Hochbaustelle des Landkreises", sagte Markus Mederer als Leiter der Hochbauabteilung am Landratsamt. Vier Gewerke vergab der Ausschuss für drei Bauabschnitte. Die Metallfassade wurde an die Firma Güther Sanitär in Feuchtwangen zum Preis von 1,162 Millionen Euro vergeben. Acht Firmen bewarben sich um den Auftrag. Um fast ein Drittel lag das Angebot höher als die Kostenberechnung, die das Landratsamt im Oktober 2019 dafür vorgesehen hat. 72000 Euro könne man, so Mederer, noch einsparen, wenn man einer einfacheren Konstruktion der Fenstereinfassungen den Vorzug gibt. "Der Grund für den hohen Preis liegt darin, dass die Firmen derzeit alle gut ausgelastet sind und deshalb viel verlangen können. Außerdem sind die Preise für Stahl gegenüber 2019 um 100 Prozent gestiegen", erläuterte Mederer. Bei den weiteren Gewerken lagen die Preise deutlich unter den Kostenberechnungen, so dass man bei den derzeitigen Vergabesummen von 4,4 Millionen Euro nur ein Prozent über den Kalkulationen liegt. Die Raffstoreanlagen für den Sonnenschutz belaufen sich nach dem günstigsten Angebot der Firma Kasper aus Stein auf rund 255000 Euro. Man liegt gegenüber der Kostenberechnung von 2019 um ein knappes Drittel darunter. "Damals war die Baupreisentwicklung dafür anders", begründete Mederer. Für Pfosten und Riegel an der Fassade hat die Firma Seufert-Niklas aus dem unterfränkischen Bastheim mit 1,538 Millionen Euro das günstigste Angebot bei zwölf Bietern abgegeben. Die Summe liegt 14 Prozent unter der Kostenberechnung. Der felsige Untergrund am Parsberger Gymnasium, das im Jahr 1972 gebaut wurde, macht nach Aussagen von Gabriele Theil vom Hochbauamt umfangreiche Baugrunduntersuchungen notwendig, die die Firma Stump-Franki aus München zum Preis von 171 000 Euro ausführen soll. Um 16 Prozent liegt dieses Angebot unter der Kostenberechnung.

Die Ausschreibung der Baumeisterarbeiten am Rohbau musste gestoppt werden, weil die Preisforderungen überzogen waren. Der günstigste Bieter lag nämlich mit 8,5 Millionen Euro um drei Millionen über der Kostenberechnung. Es erfolgt eine neue Ausschreibung, dieses Mal aber nur für Bauabschnitt 1. Man geht von Kosten von 1,5 Millionen Euro aus. Da im April keine weitere Sitzung des Ausschusses stattfindet, wurde Landrat Willibald Gailler (CSU) ermächtigt, dem wirtschaftlichsten Bieter den Zuschlag zu erteilen.

An der Kaminkehrerschule im Dietfurter Ortsteil Mühlbach, wo derzeit 170 Schlotfeger ausgebildet werden, beteiligt sich der Kreis an der Erweiterung der Mensa mit einem Baukostenzuschuss von einer Viertelmillion Euro. 1,5 Million Euro wird die gesamte Maßnahme verschlingen.

Am Netz der kreisangehörigen Straßen sind an einigen Stellen Deckenbauarbeiten vorgesehen. Dazu gehört die Kreisstraße NM 9 zwischen Ballertshofen und Pettenhofen, die Ortsdurchfahrt von Deusmauer und die Kreisstraße NM 41 am Kreisverkehr beim Kloßteighersteller Burgis. Die Firma Strabag aus Regensburg wird alle Arbeiten zum Preis von 561000 Euro ausführen. Auch an den nächsten Winter wurde gedacht, der Kreis will sich rechtzeitig mit Streusalz eindecken. 2750 Tonnen will er bei der Firma "Deutscher Straßendienst GmbH" in Hannover zum Preis von gut 186000 Euro in Auftrag geben.

"Die Lager sind leer", sagte Johann Schmauser von der Tiefbauabteilung. "Salz ist immer noch das beste Streumittel", antwortete Schmauser auf eine Frage von Kreisrat Roland Schlusche (Grüne), der wissen wollte, ob es nicht Alternativen dazu gebe.

Ferner wurde darüber abgestimmt, ob man sich bei der Bündelausschreibung für den Strombezug von 2023 bis 2025 es Bayerischen Gemeindetags zusammen mit der Firma Kubus für Ökostrom mit oder ohne Neuanlagenquote beteiligt. Mit "Neuanlagenquote" bedeutet, dass die Anlagen für die erneuerbaren Energien nicht älter als maximal sechs Jahre sein dürfen. Ohne Neuanlagenquote sind Mehrkosten von 13000 Euro pro Jahr fällig, bei der anderen Version wird mit Mehrkosten von 31500 Euro pro Jahr gerechnet. Bei der Abstimmung votierten sieben Kreisräte für die Variante 1, vier Kreisräte für die Variante 2.

Zahlreiche Lehrkräfte von weiterführenden Schulen dürfen sich über konvertierbare Notebooks freuen, die ihnen der Landkreis leihweise zur Verfügung stellt. 395 Geräte für fast 340000 Euro werden gekauft. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm "Leihgeräte" des Freistaats, erläuterte Georg Beck als IT-Fachmann des Kreises.

Auch in den restlichen Schulmonaten bis zu den großen Ferien werden Verstärkerbusse auf 19 Buslinien eingesetzt, damit die Hygieneauflagen in den Bussen eingehalten werden können. Knapp eine halbe Million Euro können dafür anfallen, wenn an allen 93 Schultagen gefahren wird, sagte Sachgebietsleiter Michael Endres. Der Freistaat Bayern ersetzt dem Landkreis die Kosten.

Der Ausschuss beschloss ferner den Kauf eines Abrollbehälters Wasser für ein Feuerwehrfahrzeug. Für den Container und die Beladung mit rund 8000 Liter Wasser sind fast 168000 Euro vorgesehen. Den Container liefert die Firma GSF aus dem niedersächsischen Twist, die Beladung die Firma Jahn aus Wendelstein. "Standort des Fahrzeugs wird Lauterhofen sein", erläuterte Kreisbrandrat Jürgen Kohl.

fxm