Ensfeld - In der alten Sandabbaustelle westlich von Ensfeld (Markt Mörnsheim) wurde im vergangenen Herbst eine Landschaftspflegemaßnahme umgesetzt, die vor allem der Gelbbauchunke zu Gute kommen soll. Aber auch verschiedene Wildbienen und andere Arten sollen von der Maßnahme profitieren.
Früher kam die Gelbbauchunke vor allem in den Auen der Flüsse vor, wo durch jährliche Hochwasser immer wieder neue Kleingewässer und Pfützen entstanden, die dann sofort von den Unken besiedelt wurden. Nachdem diese natürliche Dynamik von Menschen gezähmt wurde, verlagerte sich die Unke auf vom Menschen geschaffene Kleingewässer, etwa die wassergefüllten Fahrspuren auf Waldwegen. Da heutige Wege aber zunehmend befestigt sind, kleine Tümpel in der Vergangenheit verfüllt wurden und feuchte Flächen mit Drainagen versehen wurden, werden die Lebensräume für die Unken zunehmend knapp. Außerdem mögen es die Unken ruhig und ungestört: Sie entwickeln sich nur in kleinen Stillgewässern, die von anderen Tierarten noch unbesiedelt sind, da ihre Quappen von Fischen, aber auch von Libellen- oder Käferlarven sehr gerne gefressen werden.
Um das beschwerliche Unkenleben etwas angenehmer zu gestalten haben der Landschaftspflegeverband und die Untere Naturschutzbehörde mit tatkräftiger Unterstützung des Forstamts-Reviers Mörnsheim den in die Jahre gekommenen Unkenlebensraum in der alten Sandgrube in Ensfeld, die sich im Besitz der Marktgemeinde Mörnsheim befindet, wieder etwas renoviert. Die Waldarbeiter haben zunächst das aufgewachsene Gebüsch zurückgeschnitten, da Unken gerne ausführlich in der Sonne baden. Damit es aber nicht nur beim Sonnenbad bleibt, hat der Landschaftspflegeverband dann auch gleich ein paar kleine Tümpel anlegen lassen.
Noch vor zwanzig Jahren konnten in der Sandgrube mehrere hundert Quappen und Hüpferlinge, so nennt man die noch jungen Unken, beobachtet werden, zuletzt wurde aber wegen der zunehmenden Beschattung und Verlandung der Gewässer nur noch selten vereinzelte Tiere gesehen.
Die Paarungs- und Laichzeit der heimischen Froschlurche steht kurz vor der Tür. Mit den steigenden Temperaturen werden nun auch die ansonsten eher kaltblütigen Unken aktiv. Mit den wassergefüllten Tümpeln und den Sandflächen nebenan steht dem "Strandurlaub" für die Unken nichts mehr im Wege.
Bei einem gemeinsamen Ortstermin konnten sich Bürgermeister Richard Mittl, gleichzeitig auch Vorstandsmitglied im Landschaftspflegeverband, der Revierförster Jochen Kerler und Norbert Krappmann vom Landschaftspflegeverband ein Bild von der gelungenen Maßnahme machen.
EK
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