Heinrichsheim
Stoßbuddeln als Besuchermagnet

Heinrichsheimer Einigkeits-Schützen wollen mit neuer Sportart Zeichen gegen Wirtshaus- und Vereinssterben setzen - mit Erfolg

28.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:30 Uhr
Die Initiatoren des Stoßbuddelns: (v.l.) Mia Hohme, Birgit Haußmann, Wolfgang Hohme, Richard Ott, Jürgen Mahl und Irmi Ott. Die neue Sportart soll künftig fester Bestandteil im Vereinsleben der Heinrichs-heimer Schützen werden. −Foto: Rupp

Heinrichsheim (krk) Immer mehr Vereine klagen über einen steigenden Mitgliederschwund und auch das schleichend fortschreitende Wirtshaussterben ist zu einem traurigen Trend geworden.

Um dem entgegenzuwirken, hat sich der Heinrichsheimer Schützenverein Einigkeit etwas einfallen lassen, um wieder mehr Menschen zusammenzubringen. Heraus kam am Ende eine neue Sportart, die nun künftig fester Bestandteil im Schützenheim werden soll: das Stoßbuddeln.

"Wir haben einfach überlegt, was wir machen können, damit wieder mehr Leute kommen", sagt Ausschussmitglied Birgit Haußmann. Die Idee stammt von Vereinsmitglied Richard Ott, der das Stoßbuddeln, hochdeutsch Tischkegeln genannt, aus seiner Heimat, dem bayerischen Oberland, kennt. Dort ist der Gaudi-Sport besonders bei Schützen- und Trachtenvereinen sehr beliebt. Nachdem die Idee geboren war, ging es schließlich darum, sie umzusetzen. Ausschussmitglied Jürgen Mahl erklärte sich bereit, die zwei Meter lange Holzbahn zu bauen. Unterstützung bekam er dabei neben Haußmann und Ideengeber Ott auch von Mia Hohme und Wolfgang, Irmi Ott und Walter Gottschall. Das Spielprinzip des Stoßbuddelns ist simpel: Der Spieler versucht mit einer Holzkugel, die mittels eines Queues angestoßen wird, möglichst viele der insgesamt neun Kegel zu treffen. Bei der Premiere der neuen Sportart im Schützenheim "war die Bude voll und es kam wirklich super an", sagt Haußmann. Insgesamt 30 Spieler haben auch gleich ihr Talent unter Beweis gestellt. Am treffsichersten zeigte sich Maxi Gottschall, der mit 49 Punkten den Tagessieg holte, gefolgt von Bernhard Rupp(48 Punkte) und Stefan Kothe (47 Punkte). Die Beste unter den Damen war Martina Lüder mit 43 Punkten.

Wie schon die regelmäßigen Bingo-Abende, soll das Stoßbuddeln künftig fester Bestandteil im Vereinsleben der Heinrichsheimer Schützen werden. Geplant ist, im nächsten Jahr eine Vereinsmeisterschaft auszutragen - und auch Nichtmitglieder sind laut Haußmann zu den Öffnungszeiten des Vereinsheims (Dienstag, Freitag und Sonntag ab 19.30 Uhr) eingeladen, um vorbeizukommen und eine Partie zu spielen.