Stoppkurse für Aktien - Unbesorgt in den Urlaub fahren

19.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:55 Uhr

Euro- und Inflationsangst setzen auch den Aktienkursen zu. Kein Wunder, dass Anleger in aufregenden Börsenzeiten ihr Depot ungern sich selbst überlassen möchten, auch nicht in der Urlaubszeit. Sinnvoll eingesetzte Stopp-Loss-Kurse können Risiken minimieren.

Das Depot leerzuräumen, bevor man in den Urlaub fährt, ist nicht erforderlich. Wer Blackberry und Laptop zuhause lassen und sich trotzdem entspannen möchte, ist gut beraten, sein Depot rechtzeitig vor allzu großen Kursrückschlägen abzusichern. Am einfachsten geht das mit Stoppkursen.

Herkömmliche Stoppkurse, die mittlerweile bei fast allen Onlinebrokern Standard sind, funktionieren so: Man erteilt einen Verkaufsauftrag, der aber nur dann ausgeführt wird, wenn der Kurs des Papiers die vorher festgelegte Ausstiegsmarke erreicht oder unterschreitet. Dann wird das Papier zum nächstmöglichen handelbaren Kurs bestens verkauft. Dieser Kurs muss nicht dem Wert der Stopp-Loss-Marke entsprechen. Er kann auch darunter, je nach Marktbewegung sogar auch darüber liegen. Bei den allermeisten größeren Onlinebrokern in Deutschland ist die Erteilung einer Stopp-Loss-Order kostenlos. Eine Ausnahme ist zum Beispiel Comdirect: Hier ist das Setzen nur dann kostenlos, wenn die Order auch tatsächlich zur Ausführung kommt. Wer Stopporders abändern oder streichen möchte, wird übrigens bei mehreren Anbietern zur Kasse gebeten, bei Maxblue zum Beispiel sogar mit 4,90 Euro.

Limitierte Stopp-Loss-Order gegen extreme Schwankungen

Ein häufiges Ärgernis für Anleger bei extremen Marktschwankungen: Der Stoppkurs wurde erreicht, die Aktie verkauft, aber nochmals zu einem deutlich schlechterem Kurs. Das lässt sich verhindern, indem man bei seiner Bank eine limitierte Stopp-Loss-Order aufgibt. Im Klartext heißt das, dass die Stopporder mit einem Verkaufslimit kombiniert wird. Wird der Stoppkurs erreicht, wird automatisch eine limitierte Order erteilt. Dieser Auftrag wiederum wird nur dann ausgeführt, wenn der Kurs am Markt das Limit nicht unterschreitet. Das birgt aber eine Gefahr: Die Ausführung der Order ist damit keineswegs sicher. Bei einem regelrechten Crash riskiert der Anleger, auf seinen Papieren sitzen zu bleiben. Langfristig orientierte Anleger, die an die Werte in ihrem Depot glauben, können dieses Risiko allerdings gut eingehen. Stopp-Limit-Order zählen noch nicht bei allen Banken zum gängigen Angebot, so zum Beispiel derzeit nicht bei der Comdirect, wohl aber Cortal Consors oder der DAB Bank.

Mit Trailing Stopps flexibel bleiben


Notiert ein Papier satt im Plus, ist es empfehlenswert, beizeiten den Stoppkurs nach oben nachzuziehen, um bei Kursrückschlägen seine Gewinne zu sichern. Hilfreich sind dabei sich automatisch aktualisierende Stoppkurse, so genannte Trailing Stopps. Steigt oder fällt der Kurs um einen bestimmten Prozentsatz, passt sich der Stoppkurs automatisch an. Diese Ordermöglichkeit ist bis dato ebenfalls noch nicht bei allen Onlinebrokern Standard. Im Programm sind sie bei den vorwiegend auf aktive Kunden fokussierten Interactive Brokers, Sino und Vitrade sowie bei Comdirect, Cortal Consors, und ab Mitte Juni bei ING-Diba.

Tipp: Gut überlegt sein will auch die Wahl einer Stoppmarke. Oftmals setzen Anleger ihre Stoppkurse bei glatten Euro-Werten wie etwa 15 Euro. Da viele Anleger so vorgehen, ist folgendes Phänomen zu beobachten: Wird dieser Kurswert tatsächlich erreicht, zieht es die Notierung des Papiers womöglich aufgrund ausgelöster Stoppkurse unnötig tief nach unten. Besser ist es daher, auf krumme Werte wie 15,05 Euro zu gehen.

Wer mit den passenden Stoppkursen rechtzeitig vor Urlaubsantritt sein Depot intelligent absichert, kann also beruhigt auf der Sonnenliege dösen – während der Depot-Haushüter aufpasst, dass nichts Größeres schief geht.

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