Großmehring
Stören die Kindergartenkinder die Schulkinder?

24.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Umbaumaßnahmen für ein Provisorium: Die Elternbeiräte sehen den geplanten Spielbereich der Kindergartenkinder (grün) zu nah am Grundschulgebäude. −Foto: Gemeinde Großmehring

Großmehring (tjs) In Großmehring bestand offenbar Unklarheit über die Pläne zur Unterbringung von Kindergartengruppen an der Grund- und Mittelschule sowie die damit verbundenen baulichen Maßnahmen.

Deshalb hat der Elternbeirat diesen Punkt auch in der Sitzung thematisiert.

Die Situation der teils überfüllten Kindereinrichtungen beschäftigt die Großmehringer angesichts der wachsenden Gemeinde schon eine ganze Weile. Das Vorhaben, Kindergarten und/oder Krippe fest im Schulgebäude unterzubringen, hatte der Gemeinderat vor einem Jahr gekippt - zugunsten des Ziels, den Nachwuchs in einem Neubau unterzubringen. Dieser wird an der Klinge entstehen, wie der Gemeinderat entschied. In der Zwischenzeit sollen zumindest die Kindergartenkinder in leerstehenden Räumen im zweiten Untergeschoss der Mittelschule unterkommen (wir berichteten).

Genau das irritierte einige Eltern allerdings. Elternbeiratsvorsitzender Markus Dietrich führte dies darauf zurück, über die Maßnahmen nicht informiert worden zu sein. "Die Kinder sollen gute Noten schreiben, damit sie den Übertritt schaffen", sagte er. "Aber im Sommer müssen sie bald die Fenster zumachen, weil draußen die Kindergartenkinder spielen werden, während sie drinnen eine Probe schreiben. " Auch der Lärm im Zuge der Umbaumaßnahmen sei den Eltern ein Dorn im Auge. "Wir sagen: Da fehlt ein Konzept. "

Sowohl Schulamtsdirektor Rudolf Färber als auch Bürgermeister Ludwig Diepold ließen diese Aussagen nicht gelten. "Kinder-lärm ist kein Lärm", sagte Diepold, und für Färber sind Kindergeräusche ebenfalls kein Argument: "Da rührt sich was, das gehört zu einer Schule dazu. " Auch die Berichte der Beiräte, dass Lehrer sich schon über den Lärm der Hortkinder auf dem Außengelände beschwert hätten, sahen sie unproblematisch.

Den Befürchtungen über Baulärm setzte Diepold entgegen, dass der Gebäudeteil der Grundschule von den Umbaumaßnahmen nicht berührt werde. "Die Bauzeit ist von Anfang Juni bis September. Bis zum neuen Schuljahr sind die Bauarbeiten abgeschlossen", versprach er. Bis dahin stünden keine Proben mehr an, außerdem lägen Ferien dazwischen. "Das ist eine absehbare Zeit", pflichtete Färber bei.

Dies gelte im Endeffekt auch für den Aufenthalt der Kindergartenkinder in der Schule selbst, der voraussichtlich etwa zwei Jahre dauern soll. "Das ist alles provisorisch", sagte Diepold, der den Jüngsten eine Unterbringung in Containern ersparen wollte. Schließlich bot der Bürgermeister den Elternbeiräten an, im Gemeinderat noch einmal eine Verlegung der Außenspielfläche zu überdenken, sodass sich die Kindergartenkinder weiter weg vom Schulgebäude austoben können. Dies sahen die Elternbeiräte wohl als eine vernünftige Idee an. "Wir wollen nur keine Angst haben müssen, dass für die Zukunft der Kinder etwas verbaut wird", schloss Dietrich.