München
Stimmung besser als im Vorjahr

Die ordentliche Vorstellung beim 0:1 gegen Freiburg macht den Löwen Mut

02.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

München (DK) Wie in der katastrophalen Vorsaison stehen die Münchner Löwen nach zwei Spieltagen noch ohne Punkt da. Trotzdem läuft auch nach dem 0:1 gegen den SC Freiburg bereits vieles besser. „Es fehlen noch ein paar Nuancen“, sagt Mittelfeldspieler Daniel Adlung.

Natürlich waren die Löwen enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass sie trotz guter Leistung gegen Freiburg am Ende keinen Punkt holten und nach zwei Spieltagen schon wieder im Tabellenkeller festsitzen. Doch die Enttäuschung war anders als in der Vorsaison, in der die Spieler immer wieder ihre teils desaströsen Heimauftritte erklären und sich dafür rechtfertigen mussten. Nach dem Freiburg-Spiel meinte Daniel Adlung nun: „Wir sind auf einem guten Weg, deshalb war das nicht vergleichbar mit der vergangenen Saison.“ Der Mittelfeldmann wollte damit nichts anderes sagen, als dass es – auch wenn die Löwen tabellarisch betrachtet an die Vorsaison anknüpfen – berechtigte Gründe zur Hoffnung gibt.

Die Ansprüche bei den Löwen-Fans sind in den vergangenen Jahren zwangsläufig gesunken. Über vieles, was man vor einiger Zeit noch kritisch beurteilt hätte, ist man inzwischen froh. So war der Auftritt gegen Freiburg keine Glanzleistung, doch dass die Löwen einen Erstliga-Absteiger, der vor einer Woche den 1. FC Nürnberg mit sechs Treffern abgefertigt hatte, so gut in den Griff bekommen, hatte man ihnen nicht unbedingt zugetraut. Außer Vincenzo Grifos Schuss an die Latte (14.) und einem gefährlichen Versuch von Maximilian Philipp (70.) brachten die Gäste offensiv kaum etwas zustande. Hätte 1860-Stürmer Stephan Hain dann bei einer Freistoßhereingabe nicht Mike Frantz umklammert, hätten die Münchner wohl auch einen Punkt behalten. Stattdessen traf Nils Petersen mit seinem vierten Saisontor per Strafstoß zum 1:0 für die Freiburger (75.). Mit dem Auftreten ihrer Mannschaft waren die Löwen-Fans trotzdem einverstanden.

Was fehlte, war die Belohnung für den hohen Aufwand. „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis“, sagte Adlung, der mit seinen Kollegen am Samstag (18 Uhr) 1899 Hoffenheim in der ersten Runde des DFB-Pokals empfängt. Natürlich seien die Löwen dabei „der klare Außenseiter“, aber die Partie könne auch zum Spiel werden, „in dem man mit einer guten Leistung mal den Bock umstoßen kann“, sagte der 27-Jährige. „Es fehlen noch ein paar Nuancen“, meinte Adlung.

Woran es bei den Münchnern krankt, wurde gegen Freiburg deutlich. Trotz einiger guter Ansätze bleibt die Offensive im Moment das große Problem. Hain und Rubin Okotie mühten sich zwar, Valdet Rama setzte einige spielerische Akzente und Daylon Claasen, kam (wie der eingewechselte Marius Wolf) gefährlich über die Außenbahn. Richtig durchschlagend waren die Anstrengungen des TSV aber nicht. Gegenüber dem TV-Sender Sky betonte Interims-Sportchef Necat Aygün deshalb: „Wir brauchen noch einen Stürmer und einen Spieler für das offensive Mittelfeld.“

Wie lange Aygün selbst noch diese Entscheidungen treffen wird, bleibt ebenso spannend. Beim Regionalligaderby zwischen den Löwen und dem FC Bayern (0:0) brachten sich am Sonntagnachmittag mehrere Kandidaten für die Nachfolge von Sportdirektor Gerhard Poschner in Stellung. Christian Ziege war im Grünwalder Stadion genauso Tribünengast wie Felix Magath (in blau-weißer Kleidung).