Geroldshausen
Stilecht bis ins kleinste Detail

Theatergruppe Geroldshausen brilliert mit ihrem Stück "Der Dorfbaron"

16.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Szenen aus "Der Dorfbaron": Christoph Nieder (von links) und Julian Hellmann als Tippelbrüder Hupf und Tupf, Carolin Albrecht alias Magd Susi testet die Muskeln von Brautwerber Quasterl. - Fotos: Schmid

Geroldshausen (sdb) Unter dem Motto "Da san ma dahoam" hat die Theatergruppe Geroldshausen jetzt Premiere ihres ländlichen Lustspiels "Der Dorfbaron" gefeiert. Ausverkauft war der Saal beim Siebler in Egg und einen Minisketch gab es gleich vorneweg: Als schimpfende Ehefrau schmeißt Sabine Merkl, die eigentlich als Ruhepol der Theatergruppe gilt und für Kasse und diverse organisatorische Aufgaben verantwortlich zeichnet, Ansager Thomas Nieder samt Koffer aus dem Haus.

Dieser stimmt dann das Publikum mit dem Satz "I bin da Alois und da war i dahoam" auf das Hauptmotto des Theaterstücks ein.

Denn die Truppe arbeitet aus dem ländlichen Lustspiel "Der Dorfbaron" von Hermann Schuster noch einen weiteren Inhalt heraus: "Wie allerweil". Insbesondere Bierfahrer Blasius Brauer (Josef Nieder) taucht regelmäßig zu den unpassendsten Zeiten auf, um seinen Standardsatz loszuwerden: "Blasius Brauer überall bekannt, weltbester Bierlieferant. Ich liefer aus Tag für Tag, wobei es am liebsten selber trinken mag. Wie schaugt's aus? Braucht's ebbs" Und "wie allerweil" trinkt er auf Ex.

So kann man getrost sagen, dass beim Theater der Geroldshausener "wie allerweil" alles perfekt zusammenpasst. Sei es das Ambiente des ehemaligen Stalls beim Gastwirt Siebler oder das Kuhglockengeläut, das stilecht das Ende der Pausen angekündigt und allem voran natürlich die schauspielerische Leistung mit viel Liebe zum Detail. Stimmig greift die musikalische Begleitung mit der Quetschn durch Regisseur Josef Merkl ein. Dem eingespielten Liebespaar Carolin Albrecht und Michael Kohlhuber kommt hier die jahrelange Erfahrung ebenso zugute wie den anderen Schauspielern, die in teilweise für sie untypische Rollen schlüpfen. Denn Elisabeth Kohlhuber lebt als "alte Hauserin" förmlich auf und auch Elisabeth Kohlhuber imponiert nicht nur gesanglich als aggressive Zwiebelbäuerin.

Zum Inhalt: Der Wirt Sixtus Grieshammer hat für seine Tochter Evi einen Hochzeiter - nämlich den vom Schimmelbräu - auserkoren. Diese will davon jedoch nichts wissen und beharrt auf ihrem Standpunkt. Also startet der ebenso sture Vater einen zweiten Versuch mit einem anderen Hochzeiter. Er lädt die reiche Zwiebelbäuerin Katharina und deren Sohn ein. In der Zwischenzeit tauchen die beiden Tippelbrüder Hupf und Tupf auf.

Die Gaudi nimmt ihren Lauf, aber zu viel soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden, denn es folgen noch einige Vorstellungen. Allerdings sind diese bereits überwiegen ausverkauft. Zu Recht.