Neuburg
Sternsingen diesmal kontaktlos

Die Pfarreien des Landkreises haben sich bei der diesjährigen Aktion an die Gegebenheiten der Corona-Pandemie angepasst

01.01.2020 | Stand 23.09.2023, 16:15 Uhr
Ralf Schmitt
Die Heiligen drei Könige werden in diesem Jahr nicht wie sonst von Haus zu Haus ziehen. Dekan Werner Dippel und die Mesnerin Waltraud Kiowski bedauern, dass die prachtvollen Gewänder, die die Ministranten tragen, diesmal nicht zum Einsatz kommen können. −Foto: Schmitt

Neuburg/Burgheim - "Kinder helfen Kindern" - unter diesem Motto sind Kinder aufgefordert, mit ihren Altersgenossen in Not zu teilen.

Der Papst lädt die Kinder weltweit zu dieser Kollekte ein. Die offizielle Bezeichnung dafür ist "Weltmissionstag der Kinder". In diesem Jahr wird die mittlerweile 63. bundesweite Sternsingeraktion allerdings wie berichtet anders ablaufen als gewohnt. Corona-bedingt darf es keine Hausbesuche geben. Wie die Stadtkirchen haben sich auch die anderen Pfarreien des Landkreises alternative, kontaktlose Möglichkeiten dafür einfallen lassen.

Der Bergheimer Pfarrer Konrad Willi hat geplant, eventuell Geschenkpäckchen vorzubereiten. Die sollen dann von jeweils einem Ministranten verteilt werden. "Das ist aber noch nicht spruchreif. Was jetzt schon feststeht, es wird diesmal kein Singen mit den verkleideten drei Königen geben", bedauert der Geistliche die in diesem Jahr außergewöhnliche Situation.

In Sinning, Ober- und Unterhausen lässt Pfarrer Serge Kongolu Senzedi ebenfalls Postsendungen an die Haushalte verteilen.

Für die Pfarreiengemeinschaft Karlshuld mit Weichering und Lichtenau sind die Geschenkpäckchen bereits vorbereitet. "Darin sind Kohle, Weihrauch und Kreide", informiert Pfarrer Paul Igbo. Seit der Jahresabschlussmesse an Silvester können diese entgegengenommen werden. "Weitere Möglichkeiten dazu bestehen bis zum 9. Januar an den im Pfarrbrief veröffentlichten Terminen", so der Geistliche.

Pfarrer Georg Guggemos hat sich für seinen Aufgabenbereich, das Urdonautal, mit den Verantwortlichen auf eine ähnliche Vorgehensweise geeinigt. "In den jeweiligen Pfarrkirchen liegen zudem Kuverts aus, in denen Spenden an den Gottesdiensten der folgenden Tage oder im Pfarrbüro abgegeben werden können", informiert Guggemos.

Für die Pfarreiengemeinschaft Ehekirchen ist auf Grund materieller Engpässe nur eine kleine interne Aktion geplant. Spendentüten werden jedoch an alle Haushalte verteilt.

Für Königsmoos ist ebenfalls eine Wurfsendung vorbereitet. "Mitglieder des Pfarrgemeinderates werden die verteilen", so der Pastoralratsvorsitzende Jürgen Rebhan.

Pfarrer und Dekan Werner Dippel hat für die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Burgheim auch ähnliche Postsendungen zusammengestellt. "Es tut mir leid, dass wir vielen Ministranten absagen mussten", sagt Dippel. "Aber es ist ganz wichtig, dass der Segen trotzdem von einigen hinausgetragen werden kann. " Teil der Postwurfsendungen seien auch Anleitungen des Bistums, wie und was in den verschiedenen Räumen eines Hauses gebetet werden kann um es zu segnen, erklärt der Geistliche.

Die prachtvollen Gewänder für die Sternsinger bleiben diesmal im Schrank. Einzig während der Dreikönigsmesse am 6. Januar wird eine Gruppe der Sternsinger ihre Gedichte in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian den Gläubigen in Burgheim vortragen.

Der Burgheimer Ortsteil Kunding, kirchlich zu Gempfing gehörend, verfährt ähnlich. "Die Verteilung der Päckchen beginnt an diesem Wochenende", informiert die Mesnerin Brigitte Schnelzer.

In den meisten der vorbereiteten Päckchen befinden sich Aufkleber mit der Aufschrift "20*C+M+B+21". Das bedeutet "Christus mansionem benedicat", also "Christus, segne dieses Haus". Diese Segensbitte muss diesmal selbst am Türrahmen angebracht werden.
Wenn auch in den Pfarreien die Vorgehensweisen leicht unterschiedlich sind, eines haben alle gemeinsam - die dringende Bitte um eine Spende.

In Folge der Corona-Pandemie nehmen häusliche Gewalt und materielle Not nachweislich weiter zu. Vielen Kindern fehlt die Schule, oft der einzige Ort, an dem sie Geborgenheit erfahren. Die gesammelten Spenden sollen Kinder in der Krise schützen und unterstützen weltweit über 1600 Projekte. Das diesjährige Motto der Aktion lautet: "Kindern Halt geben - in der Ukraine und weltweit".

Die Möglichkeit einer Spende besteht ebenfalls auf der Internetseite der Sternsinger unter https://www. sternsinger. de/projekte/corona-projekte-weltweit/.

DK

Ralf Schmitt