Pfaffenhofen
Sterbelieder als Krönung der Hospizverein-Reihe

24.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Ihre „Sterbelieder fürs Leben“ haben Schauspielerin Marianne Sägebrecht, Autor und Liedermacher Josef Brustmann sowie Musiker Andreas Arnold in Pfaffenhofen auf Einladung des Hospizvereins vorgetragen. Es war die letzte Veranstaltung im Rahmen der Reihe, die der Verein anlässlich seines 20-jähriges Bestehens organisiert hatte.

Sägebrecht, Befürworterin von Hospiz und Palliativmedizin, sagte ihr Kommen gerne zu. Die Schauspielerin („Out of Rosenheim“) geht seit über vier Jahren mit ihren Mitstreitern Brustmann und Arnold auf Sterbelieder-Tour. „Ich möchte den Leuten vermitteln, dass der selbst gewünschte Tablettentod nicht einfach einschlafen bedeutet, sondern oftmals mit qualvollen Schmerzen einhergeht“, sagt sie. Außerdem sei ihr eine würdevolle Bestattung ein persönliches Anliegen. So hat es Sägebrecht in den vergangenen Jahren bereits sieben Hartz-IV-Empfängern ermöglicht.

Die Veranstaltung war geprägt von einfühlsamen Weisen, die Arnold auf seiner Klarinette, dem Saxofon oder der Querflöte spielte. Der „Allrounder“ Brustmann sang und spielte oft zeitgleich. Entweder auf dem Klavier oder seiner Zither. Einmal griff er zur Mundharmonika und brachte auf der Gitarre im Duett mit Arnold „Haimerl, wiag Di“ dar. Zwischen den Stücken las Sägebrecht aus Texten zum Thema Tod und Trauer. „Stellen Sie sich einmal vor, Sie wachen morgens auf und sind tot“. Oder „Die Kunst zu Sterben – man kann es gleich beim ersten Mal“. Sägebrecht zitierte Autoren wie Erich Kästner, Hermann Hesse, Joachim Ringelnatz und Rainer Maria Rilke. Tiefsinnig und lustig war „Der Mensch mit seinem Gepäck“, vorgetragen von Brustmann. Krönender Abschluss des Abends war das Lied „Lasset den Himmel hoch oben“, bei dem Sägebrecht am Ende – quasi sterbend – theatralisch an Brustmanns Brust sank.