Schrobenhausen
Stephan wiederholt seine Entschuldigung

Debatte im Jugendstadtrat um den Bürgermeister und seinen umstrittenen Auftritt an der Mittelschule

19.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Der Tagesordnungspunkt Aktuelles im Schrobenhausener Jugendstadtrat wird aufgerufen. Das interessanteste Thema liegt quasi zum Greifen nahe. Die Jugendstadträte schweigen.

Eine Mutter unter den mehr als 20 Zuhörern der Sitzung hält es nicht mehr aus: Werde das Thema Mittelschule und Auftritt des Bürgermeisters angesprochen, will sie wissen.

Jugendreferent Andy Vogl (CSU) erinnert an die Gepflogenheiten in offiziellen Sitzungen der städtischen Gremien: Wortmeldungen müssten aus der Mitte des Gremiums kommen, die Zuhörer haben kein Rederecht. Schweigen. Bürgermeister Karlheinz Stephan ergreift von sich aus das Wort.

Das Stadtoberhaupt entschuldigt sich – wie in seiner Stellungnahme (wir berichteten) – bei den Schülern, die sich zu Unrecht beleidigt gefühlt hätten. Außerdem erklärt Stephan, wie es zu dem Auftritt gekommen sei.

In der Schulverbandsversammlung eine Woche zuvor habe er zusammen mit den anderen Politikern erfahren, welchen Vandalismus es an der Schule gegeben habe. Eine schlaflose Nacht habe er gehabt, als Schulleiterin Sabine Eberle-Weiß ihn eingeladen habe, vor der Schulfamilie zu sprechen.

Die Schüler seien bei den Entscheidungen um die Sitzmöbel in der Aula außen vor gelassen worden, moniert Jugendstadträtin Anna Häuslinger. Den Vandalismus anzusprechen, damit hätten die Schüler nicht gerechnet. Schließlich hätten die Fälle schon Monate zurückgelegen. Die gesamte Schulgemeinschaft zu beschimpfen, sei nicht gut gewesen, sagt Häuslinger an Stephans Adresse gerichtet und bekommt von den Zuhörern dafür Applaus.

Vogl will lieber in die Zukunft schauen. Er empfiehlt den Jugendstadträten, mit Projekten und Missständen an den Schulen direkt in den Jugendstadtrat zu gehen. Dort könnten Lösungen gesucht werden. Auch Stephan legt das Sitzmöbelprojekt noch nicht ad acta: „Wenn die Schule sagt, wir wollen das, werden wir etwas Vernünftiges aufsetzen.“