Schrobenhausen (jsp) Rund 8000 Kubikmeter umbauter Raum stehen hinter der Schrobenhausener Grundschule. Am Freitagvormittag feierten kommunale Verantwortliche mit den Handwerkern den Hebauf des rund vier Millionen Euro teuren Schulanbaus, der in einigen Monaten eingeweiht werden soll.
Anton Schatzberger liebt es kurz und bündig. Geduldig wartet der Zimmerermeister auf dem Gerüst hoch über Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU). Das Stadtoberhaupt spricht an dem sonnigen Freitag etwas länger – zumindest für seine Verhältnisse.
Dabei erinnert Stephan an die Debatten, die es im Stadtrat gab, bevor der Bau überhaupt beginnen konnte. Vor einem Jahr sei die Entscheidung gefallen, acht neue Klassenräume an die Grundschule anzubauen. Damaliger Kostenpunkt: rund 3,4 Millionen Euro. Zwei Monate später hatten sich die Stadträte dazu durchgerungen, den Anbau im Passivhausstandard zu errichten, was rund 200 000 Euro mehr kosten würde. Hinzugekommen sei noch eine Pausenhalle und ein größerer Pausenhof für die Schulkinder. Alles zusammen, so rechnet Stephan vor, koste der Anbau nun 4,31 Millionen Euro. "Gut angelegtes Geld, wie ich finde", fügt Stephan gleich noch an.
Für den Bürgermeister hat der Anbau noch einen anderen Charme: Der alte Schulhaus könnte als Interimsheimat für die Hauptschüler dienen, wenn ihre Schule aufwendig vom Asbest befreit werde. Und noch eine Überraschung hat Stephan in petto: Mit Landrat Roland Weigert (FW) – er nickt eifrig – habe es schon Gespräche über das alte Schulhaus gegeben. Das könnte wegen seiner guten geografischen Lage als Erweiterungsfläche für das immer noch zu kleine Gymnasium dienen. Schließlich werde im Gymnasium über die Einführung eines musischen Zweiges nachgedacht. Noch im September, so Weigert, würden im Kreisausschuss und Kreistag die Überlegungen vorgestellt.
Anton Schatzberger wartet derweil geduldig. Seinen Richtspruch sagt er schnell auf. Dann ein kurzer Schluck aus dem schmucken Glas, das der Zimmerer gleich auf dem Gerüst zertrümmert. Kurze Verneigung vor den applaudierenden Promis und schon geht es wieder herunter vom Gerüst.
