Neuburg
Stellenplan der Stadtwerke wird eingefroren

Stadträte bestehen auf Sparkurs und Konsolidierung

14.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:51 Uhr
Für den Nahwärmeausbau sind 2,8 Millionen vorgesehen. −Foto: Rein

Neuburg (r) Der Sparkurs wird fortgesetzt: Die Neuburger Stadtwerke rechnen heuer wieder mit Gewinn beim Strom- und Gasverkauf, investieren nur gedämpft und verzichten auf jegliche Neueinstellungen.

Den Wirtschaftsplan 2019 - als Empfehlung an den Stadtrat - segnete der Werkausschuss gestern Abend einstimmig ab.

Stadtwerkechef Richard Kuttenreich sieht keine Rückwärtsbewegung. Die Umstrukturierung des Kommunalbetriebes vom reinen Verkäufer zum Energieproduzenten sei im großen und ganzen abgeschlossen, "2019 beginnt wieder Aufbruch nach vorne". Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hält den Plan 2019 für solide, sparsam und ohne Stillstand. SPD-Stadtrat Ralph Bartoschek will den Stellenplan nicht nur "einfrieren", sondern wegen der Signalwirkung gleich reduzieren, stand mit diesem Vorstoß allerdings allein.

Bei den Investitionen fallen 2,6 Millionen Euro weg, weil der Bau des Parkdecks wieder einmal verschoben wird (siehe eigenen Bericht). So verbleiben rund neun Millionen Euro Investitionen, die vorwiegend in die Sparten Wärme (2,8 Mio. ), Strom (1,2), Gas (1,4) und Wasser (1,4) fließen.

Die maximale Kreditaufnahme haben die Stadtpolitiker konsequent auf fünf Millionen Euro begrenzt. Die Stadt überweist wieder eine Einlage von 2,5 Millionen Euro sowie 250000 Euro Zuschuss für den Betrieb des Hallenbades. Die beiden Bäder bleiben mit zwei Millionen minus (abzüglich 634000 Euro Abschreibung) die Verlustbringer.

Mit Strom, Erdgas und auch Nahwärme will der Kommunalbetrieb heuer rund 1,5 Millionen Euro Gewinn erzielen. Damit könnte der Jahresverlust 2019 auf etwa 1,4 Millionen gedrückt werden. Der Jahresverlust 2017 mit 3,5 Millionen Euro hatte die Stadträte zuletzt regelrecht "schockiert". Insgesamt umfasst die neue Haushaltsplanung 49 Millionen Euro Ausgaben und 47,7 Millionen Einnahmen. Die Verschuldung liegt bei rund 60 Millionen Euro und soll in den nächsten Jahren auf maximal 67 Millionen steigen.

Die Konsolidierung erfasst - nach dringender Empfehlung der eingeschalteten Kanzlei Rödl&Partner - auch den Personalsektor. Die Zahl von 147 Stellen wird "eingefroren". Sie entspreche 133 Vollzeitmitarbeitern. Auch nach Pensionierungen von Mitarbeitern solle keine Neubesetzung der Stelle erfolgen. Befristete Arbeitsverhältnisse seien auf "unbedingte Notwendigkeit" zu prüfen. Der Personalkostenansatz für 2019 liegt bei knapp 8,3 Millionen Euro. Drei Prozent Tariferhöhung entsprechen bereits eine Viertelmillion Euro mehr. Die angepeilten Einsparungen von 400000 Euro seien nicht automatisch zu erreichen, "wir müssen dafür etwas tun", betonte Florian Frank. Der Leiter des Rechnungwesens erläuterte den neuen Wirtschaftsplan routiniert und sachlich. Wegen der Liquiditätslücken der vergangenen Jahre "geht für uns die Welt nicht unter", so Frank. Die Neuburger Stadtwerke bilden natürlich weiterhin junge Leute aus, beschränken aber neue Lehrverträge auf zwei pro Jahr. Nach Ausbildungsabschluss sollen Übernahmen lediglich noch "für maximal sechs Monate" möglich sein - eine schmerzvolle Beschränkung in der Nachwuchswerbung. In Ausnahmefällen entscheiden jedoch Oberbürgermeister und Werkausschuss über die Einstellung.