Neuburg
Steine aus allen Neuburgs dieser Welt

Verschönerungsverein will an der Oberen Schanze einen Lehrpfad anlegen

07.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Der Gesteinslehrpfad an der Oberen Schanz fängt an, Gestalt anzunehmen, berichtete Vorsitzender Axel Kalkowski (stehend) in der Jahresversammlung des Neuburger Verschönerungsvereins. - Foto: lm

Neuburg (lm) Schöner als selbst noch Vorsitzender Axel Kalkowski brachte Bürgermeister Rüdiger Vogt die Erfolgsgeschichte auf einen Nenner: "Der Verschönerungsverein ist einer der rührigsten Vereine in der Stadt." Leider, und dieses "leider" zielte in Richtung Stadt, lasse sich nicht alles davon auch umsetzen.

Vogt spielte damit auf die langsam zu Grabe getragene Idee eines Josy-Meidinger-Museums in Neuburg an, an dessen Scheitern der Verschönerungsverein arg zu knabbern hat. "Ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben", aber auch Axel Kalkowski weiß um die finanziellen Herausforderungen, die dieses Projekt mit sich brächte.

So konzentriert sich das Hauptaugenmerk des Vereins in diesem Jahr auf den rund um die Obere Schanz angedachten Gesteinslehrpfad. Bis Neuburg hat es ein knapp drei Tonnen schwerer Dolomit als erstes Exponat schon geschafft, die letzten Meter bis auf die Schanz bedeuten noch einmal eine logistische Herausforderung, die in den nächsten Wochen geschultert werden soll. Fernziel ist, Steine von allen Neuburgs dieser Welt auf der Schanze anzutreffen. Vorerst geht's erst mal ins Altmühltal, wo ein als Sponsor agierender Steinbruchbesitzer zur Felsauswahl eingeladen hat. Irgendwann einmal, wenn genügend Steine zusammen sind, soll es eine eigene Lehrpfad-app geben, fürs erste informieren kleinere Schilder an Ort und Stelle.

Weiter geht es auch mit den Legendenschildern, auf denen Straßennamen erklärt werden, nicht zuletzt auch ein Stück Heimatkunde. 48 solcher Schilder gibt es bereits im Stadtgebiet, acht weitere sollen heuer folgen. Der Verschönerungsverein hat damit bei der Stadt so viel Anklang gefunden, dass die zwischenzeitlich die gesamten Kosten für Schild samt Aufstellung übernimmt.

Das ist auch gut so, weil der Verein mit seinen rund 175 Mitgliedern und einem Jahresbeitrag von gerade mal 15 Euro allzu große Sprünge nicht machen kann. Für die Pflege seines Kräutergartens kann er sich der Dienste von Ein-Euro-Jobbern befleißigen. Die Ehrenamtlichen aus den eigenen Reihen freilich werden immer älter, eine Verjüngung würde dem Verein nicht schaden.

Der darf sich heuer auch selbst feiern. Das 25-Jährige steht an, das am 17. Juni im Kräutergarten mit dem Trio Kleinstadtliebe begangen werden soll. Zu einer allein von der außergewöhnlichen Umgebung her ganz besonderen Maiandacht trifft man sich am 13. Mai bei der Mariengrotte auf der Oberen Schanze. Mit deren Renovierung, besser gesagt: Neuerrichtung schlug im Grunde auch die Geburtsstunde des reaktivierten Verschönerungsvereins, dessen Vorläufer etwa den Ottheinrichturm auf der Schanz errichtet hatte. Die Arbeiten an der Grotte übernahm die Berufsschule, die aber für Privatpersonen nicht tätig werden durfte. Mit einem Verein als Auftraggeber war dies dann kein Problem mehr.

Feste Termine für den Verschönerungsverein sind im Dezember stets die Gedenktage für Isabella Braun wie Josy Meidinger. Deren Denkmal am Schloss soll heuer zusätzlich begrünt werden. Japanischer Schneeball soll künftig in zwei Pötten aus handgeschlagenem Granit erblühen, ein Sponsor kommt für die nicht ganz billige Lösung auf.