Bislang
. . . steigendes WM-Fieber

04.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:30 Uhr

Bislang hat die Fußball-Weltmeisterschaft in Hilpoltstein keine großen Spuren hinterlassen. Außer gelegentlichen Diskussionen beim Bäcker, Frisör oder Metzger ging das Leben in der Stadt seinen gewohnten Gang. WM-Fieber? Fehlanzeige. Selbst die Redaktion des Hilpoltsteiner Kurier, sonst sicherer Hort des Fußballwahns, schwächelte bislang.

Selbst die akribische Fußballbildchensammlung, immer ein Muss zu jeder EM und WM, ist diesmal ausgeblieben. Ein emotionaler Tiefpunkt.

Aber jetzt ist es ernst geworden. Endlich, möchte man sagen. Frankreich und dem Viertelfinale sei Dank. Das lässt selbst die abgebrühtesten Ignoranten nicht mehr kalt. Außer der Stadtkapelle. Die hat am Freitag um 19 Uhr, also pünktlich zur zweiten Halbzeit, ihr Kellerfest angepfiffen.

Doch selbst die Banker, sonst eher nüchterne Zahlenmenschen, ließen sich am Freitag vom WM-Fieber anstecken. Die Sparkassenmitarbeiter ließen Kostüm und Anzug im Schrank und griffen beherzt zu Deutschlandtrikot und schwarz-rot-goldener Federboa. Die Raiffeisenbank hatte den Kassenraum komplett beflaggt und verteilte Popcorn zum Spiel an jeden, der Geld abgehoben hat, um es auf einen deutschen Sieg zu verwetten. Und auch bei uns in der Redaktion hat sich ein zarter Anflug von WM-Fieber breitgemacht. Zumindest unsere Zimmerpflanze hat sich anstecken lassen und sich ein Fähnchen ins Grün gesteckt. Hübsch! rok