Kelheim
Steigende Fallzahlen bei der Jugendsozialarbeit an Schulen

Seit zehn Jahren gibt es die Einrichtung im Landkreis Kelheim - Beratung erfolgt absolut vertraulich

12.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:31 Uhr

Kelheim (DK) Steigende Fallzahlen vielschichtiger Natur meldet die Einrichtung Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS).

Die Fachkräfte an der Berufsschule und FOS/BOS Kelheim und der Förderschule Thaldorf erstatteten in der öffentlichen Sitzung des Kelheimer Kreis-Jugendhilfeausschusses am Montag Bericht im Landratsamt.

JaS ist eine kostenlose und freiwillige Leistung der Jugendhilfe an Schulen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt einschließlich Fachaufsicht steht. Seit 2009 gibt es diese Einrichtung im Landkreis. "JaS ist dort, wo Leben passiert, wo es auffällt, an der Schule", betonte Sozialpädagogin Cordula Wallner, die zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Gietl gekommen war. An der Berufsschule mit seinen Standorten in Kelheim und der Außenstelle Mainburg sowie der FOS/BOS werden rund 2000 Schüler unterrichtet. Bei Problemen können sie sich an das Beratungsteam wenden, etwa bei Problemen zu Hause mit den Eltern oder Geschwistern, in der Ausbildung mit dem Ausbilder oder den Kollegen, bei Schwierigkeiten in der Schule oder wenn man mit Mitschülern nicht zurechtkommt. Oder auch, wenn es einem allgemein nicht gut geht und man jemanden zum Reden braucht.

Die Frauen von JaS stehen unter Schweigepflicht und reden mit niemandem über das, was sie da zu hören bekommen. Betont wird die absolute Vertraulichkeit und die Niederschwelligkeit des Angebots. Sie arbeiten mit verschiedenen Einrichtungen zusammen und helfen etwa auch bei Behördenanträgen und weiterführenden Beratungen. Unterstützt werden von ihnen aber auch die Eltern, wenn es Probleme mit der Ausbildung des Kindes gibt, bei möglichem Schwänzen im Betrieb und in der Berufsschule, Leistungsabfall und dergleichen. Gleichsam wie bei allen anderen Problemen wie Sucht, psychischen Schwierigkeiten, Auffälligkeiten im Verhalten oder Problemen innerhalb der Familie.

Probleme, die in der individuellen Persönlichkeit liegen, waren laut der Niederbayernstatistik des Jahres 2014 mit 44 Prozent an erster Stelle. Auf Platz zwei liegen die Probleme in der Herkunftsfamilie oder eigenen Familie (17,3 Prozent), gefolgt von den Faktoren soziales Umfeld (13,5 Prozent) und dem Übergang Schule und Beruf (8,2 Prozent). 45,2 Prozent sagen, dass sich die Probleme nach der Inanspruchnahme der Beratung deutlich verbessert haben, die Einstufung "teilweise" liegt bei 38,1 Prozent. Nur 3,5 Prozent der von JaS Unterstützten meldeten keine Besserung.