Zum Bericht „Der Weg ist frei“ (DK vom 1.
Steg am Hauptbahnhof sanieren

10.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:05 Uhr

Zum Bericht „Der Weg ist frei“ (DK vom 1./2. September). Darin ging es um die neue Unterführung zu den Bahngleisen am Hauptbahnhof:

Nun ist die Unterführung in Betrieb. Die Stadt plant, diese bis zur Martin-Hemm-Straße (Ringsee) zu verlängern. Dem Vorteil, gleich vom Bahnsteig nach Ringsee zu kommen, stehen aber auch Nachteile gegenüber: Kosten für den Tunnel, persönliche Sicherheit in den Nachtstunden, Vandalismus – andere unschöne Dinge wollen wir hier lieber nicht beschreiben. Die Reisenden, die zu den Frühzügen müssen, werden sich ein Bild machen können. Eine Videoüberwachung würde nicht viel bringen, außer es wäre Personal direkt am Tunneleingang platziert. Das dürfte aber kaum der Fall sein.

Zugegeben, auch auf dem Steg passieren manchmal unangebrachte Sachen. Aber durch den darunter laufenden Bahnbetrieb ist die Hemmschwelle höher. Allerdings befindet sich der Steg in einem erbärmlichen Zustand. Die beiden östlichen Treppenaufgänge machen einen heruntergekommenen Eindruck. Ebenso die Gehfläche. Hier stehen die Wasserpfützen noch Stunden nach Regenfällen. Zudem wirkt er optisch nicht sehr einladend. Das alles ist auf längere Zeit nicht mehr hinnehmbar, zumal ein Tunnel in nächster Zeit nicht fertig wird. Über eine baldige Renovierung des Stegs wird man deshalb nicht herumkommen.

Der Regensburger Hauptbahnhof besitzt eine überdachte Bahnsteigüberführung mit verglasten Seitenwänden. Selbstverständlich sind Aufzüge vorhanden. In Mühldorf gibt es einen ebenso überdachten Steg, quer über den gesamten Gleisbereich, auch mit Aufzügen, teilweise sogar zu den wichtigen Bahnsteigen. Plattling besitzt einen – nicht überdachten – Steg, durchgehend bis zur gegenüberliegenden Bahnhofsseite, bestens gepflegt und an beiden Enden mit Aufzügen ausgestattet. Das sind nur drei Beispiele. Es gibt noch mehr Bahnhofsstege in Bayern. Und die Bevölkerung scheint gut damit zu leben.

Warum will man am Ingolstädter Hauptbahnhof unbedingt einen Fußgängertunnel mit (weiteren) 150 Metern Länge? Ein modernisierter Steg wäre die billigere und (vor allem) schnellere Lösung.

Horst Klamt, Ingolstadt