Spalt
Stefanie Pschera ist die neue Spalter Hopfenkönigin

11.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:35 Uhr
Mit besten Glückwünschen übergibt Katharina Thomas das Zepter an die neue Hopfenkönigin Stefanie Pschera (Mitte), die nun bis 2022 gemeinsam mit Bierkönigin Johanna Merkenschlager (links) die Hopfen- und Bierstadt repräsentieren darf. −Foto: Leykamm

Spalt - Stefanie Pschera hat eine steile Karriere in Spalt gemacht: In diesen Tagen erst zieht die gebürtige Wendelsteinerin der Liebe wegen in den Ortsteil Mosbach an den dortigen Hopfenbetrieb Meyer. Dort noch gar nicht ganz angekommen, darf sie sich aber bereits Spalter Hopfenkönigin nennen. Inthronisiert wurde die 27-Jährige jetzt im kleinen Rahmen auf dem Gelände der Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG) Spalt. Bis 2022 repräsentiert sie nun das hiesige Anbaugebiet.

"Da habe ich mich schon sehr geschmeichelt gefühlt", erinnert sich Stefanie Pschera an den Augenblick zurück, als ihr die Regentschaft angetragen wurde. Folgerichtig hat sie gleich zugesagt. In den sechs Jahren, in denen sie mit dem Mosbacher Hopfenbauern Klaus Meyer liiert ist, wurde sie von der Leidenschaft für das grüne Gold förmlich gepackt. Und diese Leidenschaft "will ich nun gern anderen vermitteln", sagte die neue Hoheit bei der Krönungsfeierlichkeit.

Fasziniert ist die Majestät unter anderem von den regionalen Strukturen der Erzeugung und Vermarktung der Dolden. Stichwort: Nachhaltigkeit. Diesem Prinzip fühlt sich die ehemalige Studentin des Wirtschaftsingenieurswesens zugleich beruflich verpflichtet. Sie arbeitet in einem Nürnberger Ingenieurbüro für Elektromobilität. Zum Ausgleich hilft sie auf dem Betrieb der Meyers gerne mit. Dort ist natürlich längst moderne Technik im Hopfenanbau eingezogen und so braucht es nicht zu verwundern, dass die neue Königin noch nie mit der Hand den Hopfen gezupft hat.

Das erste Mal durfte sie dies bei ihrer eigenen Inthronisation tun. Und zwar im Wettstreit mit ihrer Vorgängerin Katharina Thomas, die ihr Minuten vorher erst das Zepter überreichte. Die amtierende Spalter Bierkönigin Johanna Merkenschlager trat ebenso an. "Es gewinnt, wer über die beste Technik verfügt", gab Bürgermeister Udo Weingart die Parole aus. Pschera wusste mit ihrer eigenen "Steffi-Zupf-Technik" gut zu überzeugen, die beiden anderen Frauen standen ihr aber in nichts nach. Am Ende gab es natürlich drei Siegerinnen.

Ähnlich diplomatisch hält es die Hopfenkönigin auch selbst. Zum Beispiel, was ihre zwei Heimatorte anbelangt. So ist sie sowohl bei der Wendelsteiner Feuerwehr aktiv, ebenso aber bei den Kärwa-Freunden in Mosbach. Zu den ersten Terminen, die sie nun als besonderer Ehrengast absolvieren darf, zählt die Jahresversammlung der Spalter Hopfenpflanzer im Oktober. Einem ganz anderen Termin fiebert derweil Stefanie Pscheras Amtsvorgängerin entgegen: Katharina Thomas erwartet im November die Geburt ihres Sohnes.

Von einer Berg- und Talfahrt der Emotionen berichtete bei der Inthronisation die amtierende Bierkönigin. War ihr Terminkalender im vergangenen Jahr standesgemäß gut gefüllt, kam heuer im Frühjahr mit Corona der Einbruch. Als kleinen Trost erhielt Merkenschlager aber nun eine "Dienstzeitverlängerung" und darf nun ebenso wie Pschera bis 2022 im Amt bleiben. Sie freue sich "auf viele gemeinsame Feste und eine aufregende Zeit zu zweit", sagte die Bier- zur Hopfenkönigin.

Beim gemeinsamen Fassanstich konnte die Bierkönigin dann gleich wertvolle Tipps geben. Mit drei Schlägen donnerte daraufhin die frisch gekrönte Hoheit den Zapfhahn ins Fass: "Meinst Du, es reicht schon?" Der prüfende Blick Johannas ist für Stefanie genug Antwort, die zwei weitere Schläge und etwas Schaum folgen lässt . HVG-Chef Frank Braun half noch etwas nach, dann passte alles.

Braun ließ den Festakt im kleinen Kreis nicht verstreichen, ohne über die aktuelle Marktlage zu berichten. Es habe in Spalt eine recht gute Hopfenernte gegeben, die aber Corona-bedingt leider auf eine gebremste Nachfrage stoße. Für die neue Markenbotschafterin heißt dies nun, ums so stärker auf den hiesigen Aromahopfen aufmerksam zu machen.

Dass es in dem Hoheitsamt ohnehin die Ärmel hochzukrempeln gilt, kommt in den Worten der scheidenden Regentin zum Ausdruck: "Es waren aufregende, stressige und knackige Zeiten - aber ich habe jede Stunde genossen," sagte Katharina Thomas. Sie fühle sich geehrt, nun das Spalter Anbaugebiet präsentieren zu dürfen, unterstrich anschließend Pschera als neue Majestät.

Sie sei "eine besondere Königin in einer besonderen Zeit", sagte die EU-Abgeordnete Marlene Mortler in Anspielung auf die Corona-Pandemie. Überzeugt davon, dass Pschera die Botschaft des Spalter Hopfens "mit einem Lächeln in die Welt hinaus tragen werde", zeigte sich Werner Wolf, der Leiter des Rother Landwirtschaftszentrums, bei der Inthronisation.

Daran solle sich man ein Beispiel nehmen "und mit Freude nach vorne schauen - denn das hält gesund", empfahl bei der Feierlichkeit die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler im Kampf gegen das Virus. Glückwünsche und Signale der Unterstützung gibt es schließlich von Friedrich Kolb, Vorsitzender der Spalter Hopfenpflanzer: "Wir sind immer für Dich da, wenn Du uns brauchst - gemeinsam können wir für den Hopfen viel bewegen!"