Neuburg
Staunen über blühende Gartenkunst

Starker Besucherandrang beim Tag der offenen Tür - Rosenlauben und Alpakas

10.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:16 Uhr
  −Foto: ahl

Neuburg (ahl) Pünktlich um 9 Uhr standen die Ersten am Gartenzaun der Familie Meyer, die erstmals seit der Absiedlung aus Moos den neuen Garten in Burgheim zum Tag der Offenen Gartentür öffnete. Tausende waren wieder unterwegs im Landkreis, in Mühlried bei Familie Reil schon um 8.30 Uhr.

Hier waren auch etliche Besucher aus dem Nachbarlandkreis Aichach-Friedberg unterwegs, während in Burgheim zunächst mehr Bewohner des nördlichen Landkreises und aus dem angrenzenden Donauries dem Rundweg durch den üppig blühenden Rosengarten folgten und dabei sorgsam auf dem Weg blieben. "Da brauchst nicht mehr in Urlaub fahren", sagte ein Mann zu seinem Nebenmann, als beide zwischen dem großzügig bemessenen Gartenpavillon und dem Swimmingpool standen.

Was Katrin Meyer seufzend, aber lächelnd mit "ab und zu möchte ich schon mal in Urlaub fahren", kommentierte. Ihr Schwiegervater Werner Meyer war ein gefragter Mann. Wie er die Rasenkanten so sauber hinbekomme und welchen Dünger eher für Rosen und Rasen benutze, wurde er mehrfach gefragt. Seinen Dünger-Lieferanten gab er gerne preis und dazu den Tipp, sich beim Einkauf auf ihn zu beziehen. Der Dünger stinke im Übrigen, "als hättst du Odel gefahren" - allerdings nur ein paar Tage.

Überall waren Mitglieder der Gartenbauvereine, deren Kreisverband den Tag der Offenen Gartentür gemeinsam mit den Kreisfachberaterinnen Sabine Baues-Pommer und Katrin Pilz organisiert, ehrenamtlich aktiv. Der Neuburger Verein servierte im kleinen umschlossenen Garten vor der Klosterpforte Kaffee und Kuchen. Mindestens 15 Sorten, "und nicht nur Käsekuchen", sagte Yvonne Serodio lachend, während Eva Stemmer ergänzte, zwar gebe es keine Sahnetorten, aber sonst alles Mögliche, was an durchgebackenen Kuchen vorstellbar sei. In Mühlried waren bis Mittag schon weit mehr als 1000 Besucher, sodass die beiden Gartenvereine mit Bewirtung und Parkplatzeinweisen alle Hände voll zu tun hatten, in Burgheim war die Garage zum Café umfunktioniert worden.

Deutlich weniger los war in den Museumsgärten am Haus im Moos und im Neuburger Kräutergarten, wo Schriftführerin Magdalena Waldenfels vom Neuburger Verschönerungsverein und Kreisvorstandsmitglieder der Gartenbauvereine bereitstanden, um die Kräuter von Apothekergarten, Kneipp- Garten und Handwerkergarten zu erläutern. "Manche schauen sich nur um, aber einige haben auch ganz interessiert nach diversen Kräutern gefragt", erzählt Waldenfels, die Schöllkraut gegen Warzen, Malventee zur besseren Verdauung und Wilde Möhre als "stärkend und vitaminreich" anpries. "Das ist Löwenzahn, der gehört hierher", erklärte sie einem Paar aus Ingolstadt, das schon öfter zum Tag der Offenen Tür im Landkreis unterwegs war, "wenn ich Zeit habe und es in der Zeitung steht", wie die Frau sagte, während er trocken ergänzte: "und wenn's Wetter passt". Nur mit dem Kräutergarten hatten sie sich schwergetan und bemängelten die Hausnummer 207, die im Flyer angegeben war, aber wohl nicht existiere. Gelöst hat der Ingolstädter das Problem mithilfe des Neuburger Stadtplans. Auch ein Paar aus Karlskron war lange herumgelaufen, um das Idyll auf der Tiefgarage des Finanzamtes zu entdecken.
Über viele Besucher im Klostergarten der Maria-Ward-Schwestern freute sich Schwester Emma. Der Rosen-Laubengang und die Alpakas seien besonders gut angekommen, erzählte sie und freute sich, dass die Besucher auch die schöne Aussicht von der Luisenhöhe Richtung Stadt zu schätzen wüssten. Schon in den ersten beiden Stunden seien mindestens 500 Besucher da gewesen, schätzte Gartenbauvereinsvorsitzender Uwe Silbernagl.

Positiv überrascht vom Fachwissen und Interesse der Gartenliebhaber zeigte sich Peter Reil. Ein wenig Angst hätte die Familie vorher schon gehabt, was alles so passieren könnte mit so vielen Leuten im eigenen Garten, bilanziert er am späten Nachmittag, doch "es waren lauter tolle, anständige Leute hier und etliche wussten mehr über meine Pflanzen als ich selbst". Die Arbeit im Vorfeld des Tages, "so viel wie sonst im ganzen Sommer", habe sich gelohnt, meinte er und lobte die gute Organisation von Baues-Pommer.