Kaldorf
Startschuss für die Woche der Wahlen

Nach monatelangem Warten können die Ortssprecher bestimmt werden - Konstanz in Kaldorf, neues Gesicht in Litterzhofen

26.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:41 Uhr
  −Foto: F. Rieger

Kaldorf/Litterzhofen - Normalerweise steht die Erdbeerzeit vor der Tür, wenn Ortssprecher und Ortsbeauftragte gewählt werden.

In diesem Corona-Jahr musste man damit aber fast bis zur Apfelernte warten. Am Dienstagabend war es nun endlich soweit. Da von Seiten der Regierung inzwischen ein Fahrplan für Ortsversammlungen in Zeiten einer Pandemie vorliegt, konnte die Tour durch die Großgemeinde starten. Elf Orte müssen bis einschließlich kommenden Mittwoch wählen - Kaldorf und Litterzhofen machten den Auftakt.

Von "besonderen Zeiten" sprach Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) in seinen einleitenden Worten. Beide Wahlen fanden am Dienstag unter freiem Himmel und unter Einhaltung aller Schutzvorgaben statt. Unterstützung erhielt der Rathauschef vom Geschäftsleitenden Beamten Robert Lenz sowie von der Rathaus-Mitarbeiterin Ulrike Behringer. Und nachdem die Dörfer so lange auf diesen formellen Akt hatten warten müssen, ging die Wahl dann jeweils ausgesprochen zügig über die Bühne.

Dieter Babiel-Buchberger wurde in Kaldorf als einziger Kandidat vorgeschlagen - und dann auch gewählt. Der 53-Jährige tritt seine dritte Amtsperiode als Kaldorfer Ortsbeauftragter an. Welche Anliegen er für sein Dorf vorbringen möchte, erläuterte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Kaldorfer "Dauerbrenner" ist bekanntermaßen die Ortsdurchfahrt, auf der zu schnell gefahren wird. Den Bewohnern schwebt seit Langem eine Umgehung vor. Von Alexander Anetsberger (CSU) habe man während dessen Amtszeit als Bürgermeister die Aussage erhalten, dass der Landkreis hierin derzeit keine Priorität sehe. Aber nun sei Anetsberger ja der Landrat - und so wolle er das Thema noch einmal auf den Tisch bringen, kündigte Babiel-Buchberger an. Außerdem hofft er auf eine Fortführung des runden Tisches in Sachen Steinbruch.

In Litterzhofen wagt ein neues Gesicht den Schritt in die Kommunalpolitik. Der 31-jährige Josef Tratz ließ sich als einziger Ortsbewohner aufstellen - und er wurde folglich auch mit großer Mehrheit ins Amt gewählt. "Ich bin gebürtiger Litterzhofener und will hier bleiben. Da möchte ich mich auch für den Ort einsetzen", sagte er im DK-Gespräch. Er wisse, dass die Gestaltungsmöglichkeiten eines Ortssprechers beschränkt sind - aber er wolle ein Ansprechpartner für die anderen Litterzhofener sein. Ein Thema, das den Bürgern im Ort seit Jahren ein Dorn im Auge sei, ist der Zustand der Straße nach Biberbach. Dies wurde auch bei Bürgerversammlungen schon mehrfach vorgetragen. Dass er als Ortssprecher "in große Fußstapfen" trete, sei ihm bewusst, so Tratz. Nach 18 Jahren im Amt hatte Franz Alberter nicht mehr kandidiert. "Es war eine Ehre für mich und eine schöne Zeit", sagte Alberter. Für ihn habe aber immer festgestanden: "Ein kommunalpolitisches Engagement muss zeitlich begrenzt sein. " Und nach drei Perioden sei dieser Moment nun gekommen. Bürgermeister Schloderer, der in seinen zwölf Jahren im Stadtrat schon mit dem Litterzhofener zusammengearbeitet hatte, sprach Alberter ein Lob aus. "Frei von jeder Parteiblende" habe sich dieser immer sachlich und fundiert für das Wohl seines Heimatortes eingesetzt.

rgf