Eichstätt
Startklar für den Katastrophenschutz

Übungsflüge der Luftrettungsstaffel Eichstätt, um im Ernstfall einsatzbereit zu sein

16.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:32 Uhr
Übungsflügemit Mundschutzmasken und Handschuhen hat die Flugrettungsstaffel in Eichstätt absolviert. −Foto: Bauer

Eichstätt - Das Frühjahr hat begonnen, die starken Winde der vergangenen Wochen haben die Böden ausgetrocknet, die Bäume tragen noch kein Laub und die Waldböden sind den Sonnenstrahlen ungeschützt ausgesetzt.

Wenn jetzt die Temperaturen steigen, herrscht hohe Waldbrandgefahr - ein Grund für die bayerische Luftrettungsstaffel, sich für Überwachungsflüge bereitzumachen.

Deshalb haben die Einsatzpiloten des Stützpunktes Eichstätt einige Übungsflüge absolviert, die nötig sind, um die Flugberechtigung für die Brandüberwachungsflüge aufrechtzuerhalten. Am Ende stellte der Klubvorsitzende Erwald Lenk zufrieden fest: "Startklar! Jetzt sind wir für den Katastrophenschutz wieder gerüstet. "

Acht Piloten aus den Reihen des Eichstätter Fliegerclubs gehören zur Staffel. Lenk ist als "Class Rating Instructor" (CRI) berechtigt, Abnahmeflüge zur Verlängerung der Flugberechtigungen durchzuführen.

Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen hat der Eichstätter Fliegerclub derzeit alle fliegerischen Aktivitäten eingestellt. Nur die für die Instandhaltung der Flugzeuge erforderlichen Maßnahmen werden derzeit noch gemacht. Doch für die Einsatzpiloten der Flugrettungsstaffel war auch eine sogenannte Inübunghaltung wichtig, um im Alarmierungsfall Brandüberwachungsflüge, die im Bedarfsfall durch das Landratsamt angeordnet werden, ausführen zu können.

Dieser Nachweis ist erforderlich, weil die Einsatzpiloten bei ihren Übungsflügen von ausgebildeten Luftbeobachtern des Landratsamtes begleitet werden, die im Brand- oder Katastrophenfall über die eigenen Frequenzen des Katastrophenschutzes die Einsatzkräfte am Boden an die Brandherde heranführen. Diese können versteckt und schwer zugänglich im Wald liegen.

Diesmal rüsteten sich die Einsatzpiloten für ihre Übungsflüge mit Mundschutz und Handschuhen aus. Der Mundschutz war kurzfristig noch von der Firma Stiefel digitalprint aus Lenting angefertigt worden, sogar mit Wappen und Emblem der Luftrettungsstaffel. "Unter solchen Bedingungen bin ich auch noch nie geflogen, das ist schon etwas ungewohnt", sagte Stützpunktleiter Thomas Daniel. Trotz der Masken funktionierte die Sprechfunkverbindung einwandfrei. Auch unter diesen Bedingungen bewältigten alle Piloten ihre Übungen ohne Probleme, so dass Daniel zufrieden feststellen konnte: "Wenn die Beauftragung zu Überwachungsflügen jetzt kommen sollte, dann können wir wie gefordert jederzeit kurzfristig die Flüge durchführen. "

Voll des Lobes für die Luftrettungsstaffel ist David Vogl, der Fachbereichsleiter Brand- und Katastrophenschutz im Eichstätter Landratsamt: "Wir sind stolz, auf eine solch engagierte Truppe bei der Luftrettungsstaffel Eichstätt zurückgreifen zu können, welche trotz solch widriger Zeiten ihre Einsatzbereitschaft aufrechterhält. " Vogl verweist darauf, dass die "Waldbrandsaison" die Luftbeobachter und Piloten jedes Jahr wieder fordern wird, die Einsatzkräfte am Boden zu unterstützen und Wald- und Wiesenbrände frühzeitig zu erkennen.

HK