Ingolstadt
Stars in der Eisarena

Daniel Weiss bringt mit dem philippinischen Eiskunstläufer Michael Christian Martinez die Eisgala auf den Paradeplatz

17.12.2015 | Stand 31.01.2017, 20:50 Uhr

Eiskunstläufer unter sich: Der Ingolstädter Daniel Weiss (links) präsentierte Olympiateilnehmer Michael Christian Martinez gestern auf dem Paradeplatz zur Einstimmung auf die morgige Eisgala - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Er ist „jung, hübsch, ausdrucksstark, und er springt wahnsinnig“. Der Ingolstädter Eiskunstläufer Daniel Weiss, auch bekannt als Kommentator für die ARD, gerät ins Schwärmen wie ein Teenager, wenn er von Michael Christian Martinez erzählt.

Der 19-jährige Philippino war gestern Abend der Star in der Eisarena auf dem Paradeplatz – wenn auch nur für ein paar Minuten. Auf Einladung des Innenstadtvereins IN-City lief Martinez, der in seiner Heimat als erster Eiskunstläufer der Philippinen an Olympischen Winterspielen (2014 in Sotschi) teilnahm, hier seine Kür. Es ist dieselbe, die er am Sonntag bei der von Daniel Weiss präsentierten Media-Markt-Eisgala in der Saturn-Arena zeigen wird.

„Mann, ist der schlank“, sagt ein älterer Herr mit bewunderndem Blick auf Martinez’ durchtrainierten Körper und fügt hinzu: „Wenn ich ein junges Mädel wär, der würd’ mir gefallen.“ Tatsächlich schwebt Martinez in seinem hautengen schwarz-roten Eiskunstläufer-Kostüm wie eine Feder über das Eis, das wenig später schon wieder von Kindern in Beschlag genommen wird. Er läuft zur Melodie von Queens „Bohemian Rhapsody“.

Berichtigung: In der Freitagsausgabe des DONAUKURIER ist ein Fehler unterlaufen: Die Eisgala findet nicht am Samstag sondern am Sonntagabend in der Saturnarena statt

 

Eben erst war Michael Christian Martinez noch im 25 Grad warmen Los Angeles, wo er, wie seine Mutter am Eisrand verrät, acht Monate im Jahr trainiert. In Ingolstadt ist es deutlich kühler. So muss sich der Eiskunstläufer freilich vor der eigentlichen Kür aufwärmen. Er dreht dazu einige Runden übers Eis und legt schon mal vorsichtig den einen oder anderen Sprung hin.

Auf den Philippinen sei Eiskunstlauf nicht gerade die Top-Sportart, sagt Daniel Weiss den Zuschauern bei der Begrüßung. Die durchschnittliche Jahrestemperatur dort betrage 27 Grad, im Sommer 37 Grad. So lebt Martinez, der in seiner Heimat als Sportheld gelte, für einige Monate im Jahr in Los Angeles. „Wir haben einen Weltklassemann eingeflogen“, stimmt Weiss das Publikum auf die bevorstehende Kurz-Eisgala auf dem Paradeplatz ein. Es ist eine Einstimmung auf die Eisgala „Concert on Ice 2015“ am morgigen Samstag, für die es, wie Daniel Weiss am Rande anmerkt, nur noch zehn Eintrittskarten zu kaufen gibt.

Anmutig und elegant gleitet Martinez übers vorher noch einmal aufbereitete Eis, springt den Dreifach-Toeloop als wäre es eine seiner leichtesten Übungen, um wenig später mit der Biellmann-Pirouette den Höhepunkt seiner Kür zu setzen. „Die machen nur ganz wenige Männer“, sagt Daniel Weiss beeindruckt. „Weil kaum ein Mann sein Bein so hoch hinter den Kopf ziehen kann.“

Auch wenn Gabi Sachs aus Ingolstadt nur noch den letzten Teil der Kür mitbekommen hat, was sie gesehen hat, fand die Ingolstädterin „wunderbar“. Überhaupt sei die Eisarena „eine tolle Sache“. Mit ihren Kindern ist sie dreimal pro Woche hier.

Auch Verena, Eva, Johanna, Lucia und Katharina (alle Anfang 20) aus Kinding finden die Eisarena super. Doch nur eine der fünf jungen Frauen hat ihre Schlittschuhe dabei. Der Glühweinstand zieht sie mehr an als die Eisfläche.