Hemau
Starker Umsatz bei Futterbau und Körnerernte

Versammlung des Maschinenrings Jura: Freude über positive Zahlen und 129 neue Mitglieder

05.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Informationen vom Experten: Maschinenring-Vorsitzender Ludwig Stiegler (rechts) dankte Steuerberater Markus Fehlner für das von ihm gehaltene Referat. - Foto: Bauer

Hemau (msb) Mehr Mitglieder und positive Zahlen bei den Dienstleistungen und Gemeinschaften: Diese Aspekte haben bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Jura im Mittelpunkt gestanden. Erstmals seit vielen Jahren gab es diese Daten nicht von Geschäftsführer Walter Wittmann. Heuer legten Assistent Franz Prock sowie die Mitarbeiterinnen Andrea Oberländer und Anne Rappl den Geschäfts- und Tätigkeitsbericht vor.

Vorsitzender Ludwig Stiegler wies in seiner Begrüßung auf die Afrikanische Schweinepest und die zu erwartenden Folgen auch für den Schweinefleischmarkt hin. Ebenso ging er auf die "Stimmungsmache" hinsichtlich der Glyphosat-Debatte ein, in der "durch Emotionen und Gefühle ohne Hintergrundwissen eine Diskussion geführt wird, die jeglichen Realitätssinn verloren hat". Daher lautete Stieglers Appell an die Landwirte, mit ihren Talenten den Berufsstand bestmöglich nach außen zu vertreten. "Wir dürfen dieses Feld nicht Leuten überlassen, die den Bauernhof als Wellnessoase für Tiere und Pflanzen sehen."

Auch eine interne Veränderung erläuterte Stiegler. Denn die zum 1. April 2017 in Kraft getretene Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes betrifft die Maschinenringe ganz besonders. Bisher waren die Maschinenring-Mitarbeiter zentral beim Dachverband in Neuburg angestellt und wurden dann an die jeweiligen Außenstellen verliehen. Das ist im neuen Gesetz nur noch maximal 18 Monate möglich, das heißt, die Maschinenringe müssen ihr Personal selbst anstellen und die vertraglichen Rahmenbedingungen schaffen - auch in Hemau.

Über die vom Maschinenring betreuten Gemeinschaften berichtete Assistent Franz Prock. Die Güllegemeinschaft Jura zählt aktuell 52 Mitgliedsbetriebe, die im zurückliegenden Jahr 61 276 Kubikmeter Gülle ausgebracht haben. Die Güllegemeinschaft Seubersdorf-Velburg hat 23 Mitgliedsbetriebe und brachte insgesamt 39 885 Kubikmeter Gülle aus. Diese Gemeinschaft entschloss sich zudem - im Hinblick auf die neue Düngeverordnung - zum Kauf eines neuen Gülleinjektors. Darüber hinaus koordiniert der Maschinenring die Arbeit der Schleppergemeinschaft Jura, der Miststreuergemeinschaft Jura (53 Mitgliedsbetriebe, 3100 Fuhren), die Wiesennachsägemeinschaft Jura (30 Mitglieder, 245 Hektar Einsatzfläche) und die Biosägemeinschaft Jura (fünf Mitglieder, 22 Einsätze, 282 Hektar). Prock informierte außerdem über die Vorführung eines Maiszünslerschrecks auf dem Betrieb Weber in Hamberg und über die Lehrfahrten beziehungsweise Ausflüge nach Südtirol und zur Agritechnica nach Hannover. Auch wies er auf die Pflanzenschutzlehrgänge und die Beratungen zur neuen Düngeverordnung hin. Für die Maschinenring Ostbayern GmbH leisten Landwirte Winterdienstarbeiten, möglich sind ferner Wurzelstockfräsarbeiten, Reinigung von Photovoltaikanlagen, Arbeiten mit einem Heißwassergerät, Einsatz eines Gülleseparierers und eines maschinellen Ziehgeräts für Bodenproben mit GPS.

Die statistischen Zahlen erläuterte Anne Rappl. So zählt der Maschinenring im Jahr 2017 insgesamt 1281 landwirtschaftliche Unternehmen - 525 Vollerwerb, 511 Nebenerwerb, 245 Zuerwerb - mit einer Mitgliederfläche von 36 461 Hektar. Dazu kommen 567 Fördermitglieder, insgesamt sind es also 1848 Mitglieder. 71 Kündigungen (darunter 13 Betriebsaufgaben) standen 129 Neumitglieder (davon 22 Landwirte) gegenüber. Der Gesamtverrechnungswert betrug im Jahr 2017 3 839 709,75 Euro. Die stärksten Umsätze machten dabei der Futterbau und die Körnerernte.

Über die Arbeitsfelder Soziale Betriebshilfe sowie Hauswirtschaftliche Dienstleistungen informierte Andrea Oberländer. In der Sozialen Betriebshilfe waren fünf fest angestellte und 19 nebenberufliche Betriebshelferinnen (acht) und -helfer (16) tätig, im Bereich Hauswirtschaftliche Dienstleistungen zwölf ständige Helferinnen und drei Aushilfen. Diese leisteten 1713 Tage Dienst bei einem Umsatz von 169 224 Euro.

Im Hauptreferat behandelte Steuerberater Markus Fehlner aus Beilngries das Thema "Der Landwirt als Dienstleister - die korrekte Besteuerung mit Abgrenzungsfragen Landwirtschaft - Gewerbe - Anstellungsverhältnisse". Dabei ging er auf zu beachtende Aspekte genauso ein wie auf Gesetzes- und Steueränderungen und konkretisierte dies an anschaulichen Beispielen.

Grußworte sprachen der Hemauer Vize-Bürgermeister Herbert Tischhöfer, der Leiter des Regensburger Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Johannes Hebauer, der Bezirksvorsitzende der Oberpfälzer Maschinenringe, Franz Roider, und der BBV-Kreisobmann Johann Mayer. Durchgängig kam der Appell, sich intensiv mit der neuen Düngeverordnung und den damit verbundenen Details zu befassen, sich aber auch selbstbewusst in der Öffentlichkeit zu präsentieren.