Ingolstadt
Starke Saison

Ingolstädter Nachwuchs-Radrennfahrer Patrick Haller mischt nach Wechsel in Juniorenklasse vorne mit

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Als Höhepunkt der vergangenen Radsport-Saison bezeichnet der Ingolstädter Patrick Haller (vorne) die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Spanien. - Foto: Hugger

Ingolstadt (DK) Hinter Patrick Haller liegt eine ereignisreiche Saison. Gleich in seinem ersten Jahr in der Juniorenbundesliga hat sich der Ingolstädter Rennradsportler in der Spitzengruppe etabliert. Mit der Teilnahme an der Straßenweltmeisterschaft wurde der 17-Jährige für das harte Training belohnt.

Vor der neuen Saison war es ein Stück weit ein Aufbruch ins Ungewisse: Nach einer dominanten vergangenen Saison im Jugendbereich betrat die Ingolstädter Nachwuchshoffnung Patrick Haller mit dem Wechsel ins Juniorenlager Neuland. Nun, am Ende der ersten Saison in der neuen Altersklasse, fällt das Resümee mehr als positiv aus: fünfter Platz in der Gesamtwertung der Juniorenbundesliga, Sieg bei einem Bundesligarennen, dritter Platz bei der Deutschen Straßenmeisterschaft und als Krönung die Teilnahme an der Straßenweltmeisterschaft im spanischen Ponferrada. „Letztlich ist die Saison für Patrick ideal gelaufen“, sagt Vater Rolf Haller, der selbst ehemaliger Radprofi und Tour de France-Teilnehmer ist und seinen Sohn betreut. Auch der 17-Jährige ist stolz: „Das harte Training im Winter hat sich definitiv ausgezahlt.“

Bereits der Start in diese Saison war überaus positiv verlaufen, als Haller mit Manuel Porzner (Ansbach) die Juniorenwertung beim Berliner Sechstage-Rennen für sich entschied. Doch trotz dieses Erfolges richtete Haller sein Hauptaugenmerk auf die Straßenwettbewerbe. „Beides in einer Saison gleichermaßen durchzuziehen, das geht nicht“, erklärt der 17-Jährige. Ein weiterer Höhepunkt der Saison war das Juniorenrennen des Rad-Klassikers Paris-Roubaix im April. In „der Hölle des Nordens“, wie das Rennen bezeichnenderweise genannt wird, wurde Haller am Ende als 36. bester Deutscher. Das Rennen im Norden Frankreichs brachte mit seinen holprigen Kopfsteinpflasterpassagen auch den Ingolstädter an seine Grenzen – Schmerzen inklusive. Die Atmosphäre entschädigte allerdings für die Strapazen. „An der Strecke herrschte Volksfeststimmung“, erzählt Haller.

Auch in der Juniorenbundesliga lief die Saison nach Plan. Am Ende belegte Haller in der Gesamtwertung den fünften Platz, in Auenstein/Ilsfeld (Baden-Württemberg) entschied er Anfang Juni ein Rennen für sich. Bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Queidersbach (Rheinland-Pfalz) lief es mit Rang drei ebenfalls gut. Da sich der 17-Jährige auch auf internationalem Parkett bewährt hatte – beim Weltcup-Rennen in Luxemburg wurde er Sechster, bei der „Trofeo Emilio Paganessi“ in Italien Fünfter –, deutete früh alles darauf hin, dass Bundestrainer Wolfgang Ruser den Ingolstädter für die Straßen-WM nominieren würde. „Das war das Highlight der Saison“, sagt Haller. Er attackierte immer wieder und gehörte zu einer Fluchtgruppe, die erst zwölf Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Am Ende landete er auf Rang 46. „Die WM war eine super Erfahrung, nächstes Jahr in Richmond will ich unbedingt wieder dabei sein“, sagt der Nachwuchssportler. Auch der Gewinn der Deutschen Juniorenmeisterschaft ist ein Ziel, auf das Haller jetzt im Winter akribisch hinarbeiten wird. Auf der Rechnung haben wird ihn nach seinem starken Jahr sicherlich jeder.