Eichstätt
Starke Kontraste

Eva Geissler und Caroline Partsch zeigen "schwarz weiß african contrasts" in der Kleinen Cafe-Bar

15.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Caroline Partsch (links) und Eva Geissler (rechts) stellen in der Kleinen Café-Bar aus - Foto:lmw

Eichstätt (EK) „Afrika ist nicht gleich Afrika“ – so beschreiben die Eichstätter Kunststudentinnen Eva Geissler und Caroline Partsch ihre Eindrücke von Namibia. In der namibischen Stadt Swakopmund haben sie im Rahmen eines Auslandssemesters acht Monate gelebt und an dortigen Schulen Praktika absolviert.

Ihren Erfahrungen widmen sie nun eine Ausstellung in der Kleinen Café Bar, Luitpoldstraße 8, Eichstätt, mit dem Titel „schwarz weiß african contrasts“.

Der starke Kontrast von schwarz zu weiß trifft laut Meinung der beiden Studentinnen perfekt auf Namibia, insbesondere aber auf Swakopmund, zu. Die Stadt sei geprägt von großen Gegensätzen: Im Westen begrenze sie der kühle Atlantik, im Osten die Sandwüste Namib. Der Kultur der Schwarzen stünden die Überbleibsel des Kolonialismus im Denken der Weißen – Swakopmund war einst der Haupthafen für den Handel zwischen dem Deutschen Reich und seiner Kolonie „Deutsch-Südwest-Afrika“ – gegenüber. Kolonialbauten träfen auf Armenviertel, Wellblechhütten auf Villen.

Letzteres kann man vor allem auf Geisslers schwarz-weiß Fotografien mit dem Titel „Swakopmund“ sehen. Weitere Fotografien von Geissler zeigen Portäts von Heimkindern aus Katutura, dem ehemaligen Township von Namibias Hauptstadt Windhoek, in das früher Schwarze aus der Innenstadt zwangsausgesiedelt wurden. Die Eindrücke, die Geissler in der Begegnung mit den Kindern sammeln konnte, lassen sich an den Gesichtsausdrücken der Porträts ablesen: „Man merkt, dass die Kinder ein bisschen mehr erlebt haben, andererseits haben viele dennoch nicht die Fähigkeit verloren, sich zu freuen.“

Weiter in die Armenstadt Katutura – übersetzt bedeutet dieses Herero-Wort „Ort, an dem ich nicht leben will“ – führt Geissler den Betrachter mit düster und bedrückend wirkenden Collagen unter der Bezeichnung „Ambili“. So heißt eines der ärmsten Viertel.

In den beeindruckenden Fotografien von Caroline Partsch taucht man in eine ganz andere Welt ein: in die der Geisterstadt Kolmanskop. Bis in die 1930er herrschte in Kolmanskop ein regelrechter Diamantenboom, die deutschen Siedler bauten mitten in der Wüste Namib eine komplette Stadt mitsamt Schwimmbad und Theater auf, alles in wilhelminischen Stil. Inzwischen ist die Stadt komplett verlassen, in den Häusern steht meterhoch der Sand.

Von der Wüste Namib lässt sich auch viel in den Collagen von Caroline Partsch erahnen. Während ihres Auslandssemsters ist Partsch viel durch Namibia gereist, was man ihren Collagen, in denen sie die verschiedensten Materialen verwendet, nicht zuletzt durch die Tatsache ansehen kann, dass sich dort immer wieder endloswirkende Straßen und der weite Himmel Afrikas finden.

Die Ausstellung ist noch bis 30. Januar in der Kleinen Café Bar montags bis donnerstags sowie sonntags ab 10 Uhr zu sehen.