Kösching
Standort für Förderzentrum offen

Kösching sucht weiter nach Gelände für sonderpädagogische Einrichtung

28.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:35 Uhr
Die Grund- und Mittelschule Kösching wird nicht Standort des Sonderpädagogischen Förderzentrums. Der Köschinger Marktrat lehnte den Vorschlag in seiner jüngsten Sitzung ab. −Foto: Frühmorgen (Archiv)

Kösching (DK) Nach intensiver Diskussion hat es der Marktgemeinderat Kösching abgelehnt, Planungen für das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) an der Grund- und Mittelschule aufzunehmen.

Die Marktgemeinderäte stimmten im Beisein von Landrat Anton Knapp (CSU) mit großer Mehrheit gegen den Antrag.

Vorab hatte sich Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) dafür stark gemacht. Kösching hatte im Kreistag den Zuschlag für das SFZ bekommen und sich damit gegen Gaimersheim und Großmehring durchgesetzt. Ernhofer hielt eingangs ein flammendes Plädoyer für den Standort Grund- und Mittelschule. Sie sagte, die Einrichtung in Ingolstadt habe ein Platzproblem. Deshalb müssten die Kinder aus dem Landkreis Eichstätt im östlichen Kreis untergebracht werden. Betroffen seien rund 160 Buben und Mädchen. Der Marktgemeinderat habe bereits in der November-Sitzung den Standort Grund- und Mittelschule abgelehnt und sich für eine Unterbringung an der Realschule ausgesprochen. Jetzt habe sich herausgestellt, dass der Platz an der Realschule nicht ausreichend sei. Es sei auch nicht möglich, dort noch ein Grundstück zu erwerben. Ernhofer sprach sich deshalb nachdrücklich für Planungen an der Grund- und Mittelschule aus. Sie verwies auf Synergieeffekte und nannte als Beispiele die Turnhalle und die Kantine. Eine neue Turnhalle ließe sich auch als Veranstaltungshalle nutzen.

CSU-Fraktionssprecher Andreas Schieferbein sagte, die Verkehrssituation an der Grundschule sei schon jetzt nicht tragbar. Er brachte das Sägewerksgelände mit einer Größe von 20000 Quadratmetern ins Spiel. Dort sei genügend Platz. SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Betz entgegnete, das ehemalige Sägewerk sei schwierig, da die Grundstücksfragen weitgehend ungeklärt seien. Ralf Sitzmann (UW) meinte, seine Gruppierung sei aus bekannten Gründen weiterhin gegen den Standort an der Grund- und Mittelschule.

Bürgermeisterin Ernhofer erwiderte, sie sehe die Gefahr, dass das Sonderpädagogische Förderzentrum nicht nach Kösching komme, wenn sich der Marktgemeinderat nicht einigen kann. Bei der Abstimmung votierten nur wenige Marktgemeinderäte für eine Planungsfreigabe an der Grund- und Mittelschule. Die Standortsuche ist also weiterhin offen.

Mit großer Mehrheit hat der Marktgemeinderat zudem einen UW-Antrag abgelehnt, der einen Entlastungskanal für Kasing beinhaltet. "Das geht gar nicht", sagte Bürgermeisterin Ernhofer. Man könne Mischwasser nicht einfach in einen Graben laufen lassen. Die anderen Fraktionen sahen das genauso. Es soll jedoch in Kürze Pläne für das weitere Vorgehen geben.

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2020 werfen bereits ihre Schatten voraus. Kämmerer Christian Meier soll die Wahlen leiten. Ihm zur Seite steht Geschäftsleiter Heinrich Kürzinger als Stellvertreter. Der Marktgemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu. Darüber hinaus kann jede Fraktion einen Vertreter in den Wahlausschuss entsenden. Diese Person darf jedoch nicht kandidieren.

Hans Gerstmayer