Wolnzach
Stärkung für Geist und Herz

Erster von zwei Festtagen: Scheyerer Abt spendet 52 Jugendlichen die Firmung

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Bei der Firmspendung selbst richtete Abt Markus an jeden ein paar persönliche Worte, fragte nach Talenten und Plänen.

Wolnzach (WZ) "Damit wir erfahren, dass es sich lohnt zu glauben" - mit diesem Wunsch haben gestern 52 Jugendliche aus Oberlauterbach, Niederlauterbach, Gebrontshausen, Gosseltshausen und Königsfeld vom Scheyerer Abt Markus Eller in der Wolnzacher Kirche das Sakrament der Firmung empfangen.

Und der Abt der Scheyerer Benediktiner ist, wie er eingangs im Festgottesdienst sagte, besonders gerne gekommen: Denn für ihn war es in diesem Jahr die erste Firmung. Schon bald, nämlich am kommenden Montag, wird er allerdings schon wieder als Firmspender im Markt sein: Dann werden 92 Jugendliche und ein Erwachsener aus den Pfarreien Wolnzach, Eschelbach, Geroldshausen und Walkersbach gefirmt.

Dass es heuer - wie auch schon vergangenes Jahr - zwei Firmtage gibt, liegt an der neuen Altersvorgabe durch die Diözese Regensburg: Demnach soll auf Anordnung des Diözesanbischofs die Firmung künftig bereits in der fünften Klasse erfolgen. Um das zu erreichen, wurden vergangenes Jahr die siebten und sechsten Klassen gefirmt, heuer nun die sechsten und fünften Klassen. Wegen der dadurch großen Zahl der Firmbewerber wurde die Firmung auf zwei Termine aufgeteilt. Nächstes Jahr hat man dann das Ziel erreicht: Die Firmung wird in der fünften Klasse gespendet, dann wird es auch wieder nur einen gemeinsamen Termin für alle Firmbewerber aus dem Gemeindebereich geben.

Zu ihrem gestrigen Festtag waren die Firmlinge (32 aus Ober-, Niederlauterbach und Gebrontshausen, 20 aus Gosseltshausen und Königsfeld) mit ihren Paten, Familien und ihren Ortspfarrern Thomas Schießl und Przemyslaw Nowak in die Wolnzacher Pfarrkirche gekommen, da diese ausreichend Platz für alle bietet. Ursprünglich war einmal geplant, den ersten Firmtermin in der Gosseltshausener Pfarrkirche abzuhalten. Davon ist man aber nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr - da war die Niederlauterbacher Kirche ein schöner, aber doch etwas beengter Schauplatz - wieder abgekommen.

Auch in der größeren Kirche schaffte es Abt Markus Eller, die richtige Nähe zu den Firmlingen herzustellen: Er stellte sich zur Predigt nicht nur direkt vor die Kirchenbänke, sondern traf auch den richtigen, jugendlichen Ton. Kurz und anschaulich ging er auf die Lesung des Tages ein, in der von einem "neuen Geist" und einem "neuen Herz" die Rede war. Das Herz stehe bekanntlich symbolisch für die Botschaft "Ich liebe dich" oder "Ich mag dich", was Abt Markus mit einem mitgebrachten Stoffherz verdeutlichte. Es sei gut und wichtig, dass man diese Sätze zu hören bekommt - "gerade, wenn ihr in ein paar Jahren beginnt, auf eigenen Füßen zu stehen und wichtige Dinge entscheiden müsst". Lieben könne und müsse man allerdings erst lernen. "Ihr macht euch heute auf diesen Weg, um mit einem neuen Herz und einem neuen Geist lieben zu lernen", so der Firmspender zu den Jugendlichen. Aber auch die Eltern und Paten seien in der Pflicht: "Sie sollen euch unterstützen und nicht sparen mit den Sätzen ,Ich liebe dich' oder ,Ich mag dich'."

Gefragt war der Scheyerer Abt auch beim anschließenden Stehempfang im Rathaus: Im Trauungszimmer konnten sich die frisch Gefirmten mit ihm und ihren Paten fotografieren lassen - was sie auch sehr zahlreich nutzten.