Pförring
Städtebauliche Entwicklung im Fokus

Gemeinderat Pförring befasst sich mit drei Bebauungsplanentwürfen

16.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Pförring (DK) Die städtebauliche Zukunft des Marktes Pförring und seiner Ortsteile beschäftigte den Marktrat in der ersten Sitzung des Jahres. Ursula Burkhart vom Ingenieurbüro Wipfler aus Pfaffenhofen stellte gleich drei Bebauungsplanentwürfe vor.

In Pförring soll östlich der Friedhofstraße ein Allgemeines Wohngebiet (WA) und ein Gewerbegebiet die Lücke zwischen Altort und bestehendem Gewerbegebiet schließen. Das Strukturkonzept von Burkhart sieht im WA sowohl Einzelhäuser als auch Geschosswohnungsbau vor. Nach dem Emissionsschutzgutachten von Andreas Kottermair aus Altomünster sollen Gewerbe und Wohnen durch einen zehn Meter breiten, bepflanzten Lärmschutzwall getrennt werden. In Randbereichen hin zum Gewerbegebiet und zum Aussiedlerhof Thoma sollen kleinere Pufferflächen als Mischgebiet ausgewiesen werden. Das Nettobauland umfasst eine Fläche von 20 000 Quadratmeter.

Im Ortsteil Gaden, wo die Gemeinde einen Acker neben dem früheren Wirt kaufen konnte, befürchtet Burkhart Probleme mit dem Bedarfsnachweis gegenüber der Regierung. Sie plädierte für eine abschnittsweise Ausweisung als Baugebiet. Zudem empfahl sie, die Chance zur Schaffung einer Ortsmitte vis-à-vis vom Feuerwehrhaus zu nutzen. Wegen der höheren Erschließungskosten kam die Idee der abschnittsweisen Ausweisung beim Gemeinderat nicht gut an. Ob eine Ortsmitte gewünscht ist, will man mit den Gadenern klären.

In Wackerstein soll an der Pförringer Straße ein großes, mit einer Ringstraße erschlossenes Baugebiet ausgewiesen werden. Auf einer Nettobaulandfläche von 30 000 Quadratmetern werden 45 Bauparzellen mit Flächen von 600 bis 800 Quadratmetern entstehen. Durch die Grundflächenzahl (GRZ) 0,3 bleibt die Grundfläche knapp unter der Grenze von 10 000 Quadratmetern, sodass laut Burkhart ein beschleunigtes Verfahren ohne Umweltbericht und ohne Ausgleichsflächen möglich ist.

Für das nur vier Bauplätze umfassende Baugebiet Pirkenbrunn-West und für die erste Erweiterung "Nordwestlich von Pförring" wurden die Satzungsbeschlüsse gefasst. Die Erschließung der neun Bauplätze in Pförring durch die Firma Strabag kostet 331 000 Euro (Straße 155 000 Euro, Kanal 136 000 Euro, Wasserversorgung 40 000 Euro) und soll Ende Juli abgeschlossen sein.

So sperrig wie der Begriff ist auch das Thema "Außengebietswassererfassung". Klaus Parth von Wipfler-Plan erläuterte, wie an zwei Brennpunkten in Wackerstein und Ettling verhindert werden soll, dass der Regen Schlamm von den Feldern in bebaute Grundstücke schwemmt. Der mit 9000 Euro finanziell überschaubaren Lösung mittels einer 40 Kubikmeter großen Sickermulde in Wackerstein stimmte der Rat zu. In Ettling wären kaskadenartig angeordnete Becken mit zusammen 400 Kubikmeter notwendig, um für ein "zehnjähriges Regenereignis" gewappnet zu sein. Wegen der Kosten von 54 000 Euro und der vorgesehenen Querrinnen in dem vielbefahrenen Feldweg am Schneiderberg will man eine einfachere Lösung anstreben. Zumal hier möglicherweise ein weiteres Baugebiet ausgewiesen werden soll.

Das Teilungswehr der Ilm an der Neumühle in Hartacker muss saniert werden. Der Markt beteiligt sich mit zehn Prozent an den Gesamtkosten von 37 000 Euro für ein Provisorium, das den Hochwasserschutz sichern soll, bis eine langfristige Lösung gefunden ist. Der Auftrag für den Einbau der Fenster und Türen im Vereinspavillon wurde für 15 000 Euro der Firma Huber aus Dötting erteilt. Der Markt Pförring fördert die Jugendarbeit der Vereine weiterhin mit zehn Euro pro jugendlichem Mitglied. 2017 wurden insgesamt 4310 Euro ausbezahlt, über die Hälfte (2420 Euro) davon an den TSV Pförring, gefolgt vom FC Wackerstein-Dünzing mit rund 1000 Euro.

Über den Sinn oder Unsinn der Stechmückenbekämpfung wurde bei der Bürgerversammlung in Pförring heiß diskutiert. Der Gemeinderat hat dennoch einstimmig beschlossen, den Plagegeistern weiterhin mit dem biologischen Mittel "bti" zu Leibe zu rücken. Einem bei der Bürgerversammlung in Lobsing geäußerten Wunsch entsprechend, soll das Dorfgemeinschaftshaus einen neuen Anstrich erhalten. Die Friedhofsmauer will Marktrat Werner Gschlössl mit freiwilligen Helfern in Eigenleistung streichen. Die wiedergewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Pirkenbrunn, Christian Schlittenbauer und Konrad Mayer, wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.