Neuburg
Stadtwerke forcieren Nahwärmenetz

33 Millionen Kilowattstunden werden geliefert – Heuer "Minusrekord" im Brandlbad

13.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Zug um Zug bauen die Neuburger Stadtwerke ihre Nahwärmeversorgung aus. Als wesentlicher Baustein gilt das neue Heizkraftwerk im Stadtteil Schwalbanger (rechts). Es soll 2015 in Volllast laufen und kann bei Bedarf erweitert werden - Fotos: r

Neuburg (r) Die Neuburger Stadtwerke dehnen ihre Nahwärmelieferungen 2015 weiter aus. Über neue Investitionen unterhielten sich die Stadträte in einem ganztägigen nichtöffentlichen „Workshop“. Am Montag ließ OB Bernhard Gmehling im Werkausschuss Teilergebnisse bekanntgeben.

Demnach liefern die Stadtwerke über ihr Heizkraftwerk an der Grünauer Straße 33 Millionen Kilowattstunden Wärme an Abnehmer wie Donaumalz, Audi und Bundeswehr. 75 Prozent davon kommen über die Abwärme der Glasfabrik, der Rest wird mit einem von Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt. Die Anlagen befinden sich noch in der Anlaufphase, ab 2015 sei Volllastbetrieb geplant, so Ingenieur Achim Behringer.

Insgesamt haben die Stadtwerke derzeit Verträge für die Lieferung von 18 500 Kilowatt Wärmeleistung abgeschlossen. Der überwiegende Teil davon fließt von der Glasfabrik an die Mälzerei Donaumalz. Weitere Abnehmer sind die Audi AG und seit 1. Oktober die Wilhelm-Frankl-Kaserne der Bundeswehr.

Demnächst sollen das Studienseminar und mehrere Häuser an der Fünfzehnerstraße (über die Heizanlage der Kliniken) und Wohnblöcke an der Anton-Bruckner-Straße angeschlossen werden. Letztere versorgt das neue Heizkraftwerk B 2 am Schleifmühlweg im Stadtteil Schwalbanger.

Das Vier-Millionen-Euro-Projekt haben die Fachleute der Stadtwerke noch nicht komplett abgenommen. Die eingebauten Aggregate müssten noch optimiert und der TÜV seinen Segen geben. „Es passt noch nicht ganz“, so Kraftwerksbetriebsleiter Roland Wein, „unser Ziel ist ein automatischer Regelbetrieb.“

Das weitere Energiegeschäft der Stadtwerke läuft 2014 plangemäß. 1400 Haushaltskunden wechselten zu Konkurrenzanbietern, mit acht Prozent der Gesamtkunden „ein vertretbarer Schnitt“, so stellvertretender Werkleiter Andreas Bichler. Dafür sei ein Industriekunde mit beachtlicher Stromabnahme zurückgewonnen worden. Beim Erdgas entfallen von 270 Millionen Kilowattstunden Abgabe zwei Drittel allein auf die Glasfabrik.

Beim Freibad am Brandl musste Andreas Bichler einen „Negativrekord“ vermelden. Genau 49 646 Badegäste fanden den Weg ins Brandl, so wenig waren es lediglich 1999 beim „Jahrhundertwasser“ der Donau. Es flutete das Freibad und verursachte erhebliche Schäden in der Technik. Die beste Saison lieferte der „Jahrhundertsommer“ 2003 mit 111 886 Besuchern. Das Hallenbad am Englischen Garten liegt heuer mit bisher rund 100 000 Badegästen im Schnitt.